Die Höhle der Löwen Blaues Bier und Intim-Aftershave überzeugt die Löwen

von Alica Müller
Bei "Die Höhle der Löwen" konnten gestern zwei Start-ups die Jury überzeugen. Ein Team aber verzockte sich und machte die Löwen wütend.

Eine fahrbare Badeinsel, blaues Bier, Aftershave für die Intimzone, Hindernisläufe und ein unsichtbarer Krawattenhalter - womit man nicht alles Geld machen kann. Beziehungsweise in diesem Fall: Geld machen will. Mit diesen Ideen wollten nämlich fünf Teams aus Start-up-Gründern gestern Abend auf Vox die "In der Höhle der Löwen"- Jury überzeugen.

Wie schon in der letzten Woche ging es darum, die "Löwen", fünf erfolgreiche Unternehmer, zu überzeugen, in sein Start-up zu investieren. Ein paar Minuten haben die Teilnehmer Zeit, ihr Produkt vorzustellen und ein Angebot an die Jury zu machen – die es dann entweder zerreißt oder in die Verhandlungen einsteigt. Eine Art DSDS für BWLer also, nur ein bisschen weniger trashig. Auf die dramatischen Einspieler kann Vox aber auch bei der eigentlich ganz unterhaltsamen Show natürlich nicht verzichten.

"Habt ihr einen Knall?" 

Besonders ein Gründerteam aus Österreich verzockte sich gestern Abend ganz gewaltig. Dabei hörte sich die Idee ziemlich vielversprechend an: "Chilli Island" brachten die Gründer mit ins Studio: eine motorisierte Badeinsel mit Platz für Getränke, Handy, Musik und ordentlich viel Liegefläche. Schon beim Testen der Insel zeigten die Juroren aber Zweifel – vor allem Jochen Schweizer: "Mir schläft hier gleich der Hintern ein." Spätestens aber das Auftreten der Gründer gab der Jury den Rest und die Österreicher mussten sich ordentlich was anhören. "Mir fehlt bei euch das Brennen", sagte Jurorin Judith Williams und Frank Thelen warf der Chefin vor: "Du bist hier der CEO und du kommst müde rüber, du bist nicht auf Zack." Am Selbstbewusstsein des Teams kratzte das nicht. Der Hotelunternehmer Vural Öger machte ihnen tatsächlich ein Angebot: 90.000 Euro Investition für 26 Prozent Unternehmensanteile, dafür würde er sie an seine Partner weitervermitteln. Das aber lehnten die Gründer ab und boten stattdessen selbstbewusst 35 Prozent Umsatzbeteiligung an – allerdings nur in Ägypten und der Türkei. Schallendes Gelächter in der Jury, "Habt ihr einen Knall?" und  ein vernichtendes Urteil von Thelen: "Wer mit so einem Mist kommt, mit dem willst du nicht zusammenarbeiten."

Zuschlag für Intimaftershave

Sympathisch dagegen kam Peter Hart in der Sendung an: Der 25-Jährige Student hat ein Intimaftershave entwickelt, mit dem er unter dem Markennamen "Dr. Severin" laut eigenen Angaben schon Marktführer im deutschsprachigen Raum ist. Mit rotem Kopf stellte er perfekt auswendiggelernt sein Produkt vor – und überzeugte die Löwen vor allem mit der Gewinnspanne: 3 Euro Produktionskosten, 40 Euro Verkaufspreis. Frank Thelen musste zwar zunächst die Frage klären, was überhaupt der Intimbereich sei, danach griffen er und die Teleshopping-Unternehmerin Judith Williams aber zu. Hart zeigte, dass er selbstbewusster verhandeln kann, als es zunächst wirkte, und sicherte sich so die 200.000 Euro-Investition.

Gibt es bald "Babo Blue" zum trinken?

Nachdem zwei selbsternannte "Berufskrawattenträger" mit ihrem unsichtbaren Krawattenhalter auf ganzer Linie durchfielen, betrat letztlich noch mal eine Gruppe Studenten die Bühne. Ganz in blau und mit fast kindlicher Begeisterung stellten sie sich als "die Babos" vor. Eine knallblaue Bier-Limo-Mischung – "Babo Blue" – hatten sie im Gepäck. Das Bier kommt aus der Brauerei vom Papa, das Büro der Jungs ist ein WG-Zimmer. Die Löwen überzeugte das, zumindest Lencke Steiner und Jochen Schweizer wollten investieren.

Am Ende bleibt die Frage, welche Deals hinter den Kulissen tatsächlich zu Stande kommen und welche Startups es schaffen werden. Und noch ein anderes Problem lässt sie gesamte Jury die Stirn runzeln: Was überhaupt ist eigentlich ein Babo?

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