Mit essbaren Löffeln sorgte das Start-up Kulero am Montagabend in der Gründershow "Die Höhle der Löwen" für Aufsehen. Bemerkenswert war dabei nicht nur die Idee der Unternehmer zur Vermeidung von Plastikmüll, sondern auch deren knallharte Verhandlungstaktik. Nach langem Gefeilsche bekam schließlich Investorin Dagmar Wöhrl den Zuschlag.
Doch nach der Show machten die Gründer Hemant Chawla und Juliane Schöning einen Rückzieher und ließen den Deal doch platzen. Was wiederum Investorin Wöhrl gar nicht korrekt findet. Die Gründer hätten ihr per Email mitgeteilt, dass sie doch kein Investment wollen, berichtet Wöhrl in einem kurzen Video auf ihrem Twitter-Kanal. Und legt mit einer Spitze nach: "Es zeigt sich doch immer wieder, dass es Gründer gibt, die in die Sendung kommen, nicht um einen Deal zu bekommen, sondern eben die Sendezeit, um somit ihr Produkt bekannt zu machen", wirft sie den Gründern vor.
Reichlich Sendezeit bekamen die Gründer allein durch ihre ausufernden Verhandlungen in der Vox-Show. Zunächst verhandelten sie mit Nico Rosberg, Nils Glagau und Dagmar Wöhrl – und lehnten deren gemeinsames Dreier-Angebot ab. Nachdem Rosberg ausgestiegen war, besserten Glagau und Wöhrl ihr Angebot auf, doch auch das war nicht zur Zufriedenheit der Gründer. Als Wöhrl die finanzielle Forderung der Gründer allein erfüllen wollte, hieß es dann, dieses Angebot sei nur für zwei Löwen im Doppelpack bestimmt. Schließlich stimmte Wöhrl zu, 200.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile zu bezahlen.

Gründer nennen Corona als Grund
Gegenüber der Wirtschaftswoche bestätigte Gründer Hemant Chawla nun, dass das Start-up der Investorin abgesagt hat. Als Grund nennen die Gründer, dass sich kurz nach Aufzeichnung der Sendung die Corona-Pandemie in Deutschland ausbreitete. "Diese Situation brachte große Unsicherheit mit sich, so dass wir uns entschlossen haben erst abzuwarten, wie es für Kulero weitergeht, bevor wir einen Investor an Bord holen", sagte Mitgründerin Juliane Schöning der Wirtschaftwoche.
Nach wirtschaftlich schwierigen Monaten macht das Start-up nach Aussagen der Gründer mittlerweile einen sechsstelligen Umsatz und werfe so viel ab, dass sich die Gründer zumindest ein Gehalt auszahlen können. Und: Um wachsen zu können, schaut man sich nach neuen Geldgebern um.