Junge Familien, die in der Stadt wohnen, kennen das Problem nur allzu gut. Wenn Nachwuchs ansteht, reicht die gemütliche Pärchenwohnung plötzlich nicht mehr aus. Ein zusätzliches Kinderzimmer muss her – und ein paar Jahre später vielleicht auch noch ein zweites. Da das Geld in der Großstadt nicht mal eben für ein geräumiges Haus reicht, wird jeweils nach einer Wohnung mit einem Zimmer mehr geschaut. Und das kann ganz schön ernüchternd sein.
Denn der zusätzliche Raum muss oft teuer erkauft werden, wie eine Auswertung des Maklerunternehmens Homeday zeigt. Auf Grundlage von 400.000 Vermietungs- und Verkaufsinseraten hat Homeday für die sieben größten deutschen Städte ermittelt, wie viel Geld man bezahlen muss, wenn man nur ein Zimmer mehr haben will. Im Schnitt lässt das Extra-Zimmer die Miete um 34 Prozent steigen. Überträgt man das Rechenspiel auf Eigentumspreise fällt das Ergebnis noch krasser aus: Mit jedem zusätzlichen Raum erhöht sich der Kaufpreis im Schnitt um 43 Prozent.
Was das konkret für junge Familien bedeutet, lässt sich anhand eines Umzugs von einer Drei- in eine Vier-Zimmer-Wohnung verdeutlichen. So kostet eine Dreizimmerwohnung in Berlin laut Auswertung derzeit 960 Euro kalt, die Vierzimmerwohnung 1390 Euro – also 430 Euro mehr. In Hamburg liegt der Preissprung zwischen drei und vier Zimmern bei 460 Euro, in Frankfurt und München sogar bei 490 Euro.
Großer Sprung von drei auf vier Zimmer
In der Praxis dürfte der Sprung für viele Mieter sogar noch deutlich größer sein. Denn alle Zahlen beziehen sich auf Angebote der vergangenen zwei Jahre, also Neuvertragsmieten. Um den tatsächlichen Mietaufschlag bei einem Umzug zu ermitteln, müsste man eigentlich für die alte Wohnung die Bestandsmieten heranziehen. Viele Mieter, die sich vergrößern wollen, profitieren in ihrer bisherigen Wohnung noch von einer günstigen Altmiete, die schon seit Jahren nicht erhöht wurde. Daher kann es durchaus vorkommen, dass eine Familie nach dem Umzug von der Drei- in die Vierzimmerwohnung doppelt so viel Miete zahlen muss wie zuvor.
Tabelle 1: Kaltmiete für Wohnungen mit X Zimmern (in Euro)
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | |
Berlin | 460 | 640 | 960 | 1390 | 1770 |
460 | 670 | 970 | 1430 | 1940 | |
750 | 1100 | 1490 | 1980 | 2640 | |
Köln | 460 | 650 | 880 | 1180 | 1530 |
Frankfurt | 550 | 810 | 1150 | 1640 | 2210 |
Stuttgart | 640 | 820 | 1090 | 1490 | 1830 |
Düsseldorf | 420 | 630 | 920 | 1300 | 1700 |
Quelle: Homeday
Auch bei den Kaufpreisen ist der Sprung zwischen drei und vier Zimmern beachtlich. So kostet eine Eigentumswohnung mit drei Zimmern in Berlin im Schnitt 347.500 Euro, vier Zimmer gibt es für 511.000 Euro. Das vierte Zimmer kostet also rechnerisch mehr als 160.000 Euro. In Hamburg kostet das vierte Zimmer 180.000 Euro und in München sogar mehr als 230.000 Euro.
Tabelle 2: Kaufpreise für Wohnungen mit X Zimmern (in Euro)
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | |
Berlin | 147.000 | 224.000 | 348.000 | 511.000 | 670.000 |
Hamburg | 145.000 | 233.000 | 344.000 | 524.000 | 775.000 |
München | 249.000 | 422.000 | 598.000 | 829.000 | 1.189.000 |
Köln | 129.000 | 205.000 | 279.000 | 379.000 | 510.000 |
Frankfurt | 167.000 | 288.000 | 441.000 | 647.000 | 889.000 |
Stuttgart | 151.000 | 230.000 | 323.000 | 458.000 | 573.000 |
Düsseldorf | 120.000 | 205.000 | 317.000 | 466.000 | 627.000 |
Quelle: Homeday