Bewerbungsgespräch "Oben ohne in Boxershorts" - stern-Leser schildern ihre fiesesten Job-Interviews

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Der erste Eindruck ist bekanntlich der Wichtigste. Daher ist es fatal, einen dieser genannten Fehler zu machen.
 
1. Zuspätkommen

Sicher einer der größten Fehler im Bewerbungsgespräch. Es zeugt davon, dass Ihre Prioritäten nicht dieselben sind wie in der Firma, die sich extra Zeit genommen hat um Sie zu interviewen.
 
2. Nicht alleine kommen
Egal, wie nervös Sie sind: Die Einladung zum Vorstellungsgespräch ist nur für Sie. Das gilt auch für Haustiere jeglicher Art.
 
3. Unangenehm riechen
Ob ekliger Körpergeruch oder zu viel Parfüm oder Deo. Wer streng riecht, den mag niemand.
 
4. Krank sein
Wer nicht gesund und fit ist, muss das Bewerbungsgespräch rechtzeitig absagen. Denn krank hinterlassen Sie auf keinen Fall den besten Eindruck, also besser auskurieren und nochmal probieren.
 
5. Unpassende Kleidung tragen
Sie sollten sich in ihrer Kleidung wohlfühlen und nicht verkleidet wirken. Dennoch sind Schlabberpulli und löchrige Jeans genau wie kurze Hosen und bauchfreie Tops ein No-Go. Es muss aber auch nicht immer gleich Anzug oder Kostüm sein. Je nach Job sollte ihr Outfit sich anpassen.
 
6. Sich nicht angemessen benehmen
Gelangweiltes sitzen, reden oder schauen macht keinen guten Eindruck und auch Desinteresse hat noch niemandem zum Traumjob verholfen. Also: aufrecht sitzen und sich angemessen benehmen.
  
7. Flirten
Egal wie sehr Sie den Job möchten oder wie attraktiv Sie den Personaler finden. Das Bewerbungsgespräch ist definitiv nicht zum Flirten oder Anbaggern geeignet.
 
8. Ans Handy gehen
Jeder weiß wie störend ein klingelndes Handy sein kann. Im Bewerbungsgespräch ist dies um so mehr ein Grund Sie nicht einzustellen. Es gibt sogar immer wieder Bewerber, die den Anruf sogar noch entgegennehmen. Ein Riesenfehler!
 
9. Zu viel reden
Es kommt nicht auf die Menge an Worten an, die Sie erzählen, sondern auf den Inhalt. Daher sollten Sie vielmehr darauf achten, die Fragen sachlich und genau zu beantworten, ohne dabei zu weit vom Thema abzuweichen – was leider immer noch bei vielen Kandidaten der Fall ist.
 
10. Zu wenig reden
Im Gegensatz dazu verhilft es Ihnen nicht, wenn Sie sich stumm wie ein Fisch geben und kaum etwas sagen. Das Bewerbungsgespräch ist dazu gedacht, das sich Firma und Bewerber besser kennenlernen können. Und das funktioniert eben am besten durch ein vernünftiges Gespräch.
 
11. Das Gespräch selbst beenden
Auch wenn Sie keine Fragen mehr haben oder eine längere Pause entsteht: Wann das Bewerbungsgespräch beendet ist, sagen Firma und Personaler und auf keinen Fall Sie. 
Im Bewerbungsgespräch kann man die schrägsten Sachen erleben. In Teil zwei unserer Serie berichten stern-Leser über traumatische Erfahrungen.

Natürlich gibt es viele Bewerbungsgespräche die ganz wunderbar verlaufen. Gar nicht mal so selten aber geht die Sache auch gehörig daneben. Auf unseren Aufruf, von den schlimmsten Erlebnissen im Vorstellungsgespräch zu berichten, haben wir jedenfalls mehr Feedback bekommen als in einen Artikel passt. Daher veröffentlichen wir die Erlebnisse der stern-Leser als lose Serie - hier nun Teil zwei des Bewerbungswahnsinns. (Teil eins finden Sie hier.)

Sie haben selbst eine Geschichte aus einem Bewerbungsgespräch auf Lager? Schreiben Sie uns an achtungkunde@stern.de

Das achtköpfige Tribunal

Leser Kevin G. fühlte sich allein schon von der ungewöhnlichen Anzahl der Geprächspartner überfordert: "Mein schlimmstes Bewerbungsgespräch als MTRA (Medizinisch-technischer Radiologieassistent) war in einer Strahlentherapie in Gütersloh mit cirka acht Leuten am Tisch und ich vor Ihnen. Jeder hat eine Frage gestellt. Am Ende war ich so verunsichert, dass ich generell abgelehnt habe, da mir noch zusätzlich der Weg von einer Stunde zu weit war und ich mich sehr unwohl fühlte."

350 Kilometer hergefahren? "Das hat eh keinen Sinn"

Eine promovierte Naturwissenschaftlerin berichtet von einem Interviewtermin, für den sie extra 350 Kilometer anreiste: "Nach zehn Minuten normalen Gesprächs blättert der Chef in meinem Lebenslauf und meinte 'Ach sie wohnen zur Zeit in XY und noch nicht hier in der Gegend?.... Dass es mit der Wohnungssituation hier schwierig ist, ist ihnen aber bewusst?' Als ich darlegen wollte, warum ich mich neben der interessanten Stelle auch bewusst in dieser Stadt beworben hatte, wurde ich unterbrochen mit den sinngemäßen Worten 'Das hat eh keinen Sinn, das könnte die Sachen nur verzögern….. bis Sie umgezogen sind, puuuh.'"

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Mit diesen Fragen punkten Sie beim Bewerbungsgespräch

"Nur ein Lückenfüller"

Die gleiche Naturwissenschaftlerin: "Eine Einladung zum zwei-tägigen Assessment Center kam sehr kurzfristig, weniger als eine Woche vorher. Rückfrage bei der Personalerin, ob ich etwas vorbereiten sollte: 'Nein, nein…. Das wird alles organisiert, Sie müssen nur erscheinen.' Während des AC stellte sich dann heraus, dass die anderen neun Teilnehmer mindestens drei Wochen vorher eingeladen wurden und alle eine 30-minütige Präsentation über ihre aktuellen Stellen mitgebracht hatten, da ihnen dies von der Personalabteilung schriftlich mitgeteilt worden war. Ich stand also ohne Präsentation da und habe am Flip Chart improvisiert. Nach der Präsentationsrunde konnte geklärt werden, dass mir die nötigen Informationen nicht weitergeleitet wurden.

Bei der anschließenden Kaffeepause habe ich dann mithören können, wie die Personalerin und einer der Gutachter meinten 'Sie hat aber sehr gut improvisiert.' – 'Ja ich hatte so viel zu tun mit der Organisation des AC, da habe ich wohl vergessen, zu erwähnen, dass eine Präsentation vorzubereiten ist…. Aber egal, Frau H. war eh nur ein Lückenfüller, um auf zehn Teilnehmer zu kommen, da ein Kandidat kurzfristig abgesagt hat.' Leider war ich zu perplex, um die Sache direkt vor Ort anzusprechen und das AC sofort zu verlassen."

Oben ohne in Boxershorts

Für Marcel D. geriet gleich sein erstes Mal traumatisch: "Es war, denke ich, mein allererstes Vorstellungsgespräch überhaupt. Ich war noch sehr jung und hatte keine Ahnung, was mich erwarten sollte. Damals wollte ich noch unbedingt Restaurantfachmann werden. […] Im Restaurant angekommen, empfing uns ein älterer Herr und ich sollte den Einstellungstest machen. Gesagt - getan. Der Test war vorüber und wir starteten den abschließenden Smalltalk. Der Besitzer dieses Restaurants erzählte uns, dass 'Marcel' sein absoluter Lieblingsname sei und er bereits zwei angestellt hätte - diese beiden jungen Männer hat er gerufen und an der Treppe erschienen zwei Jungs oben Ohne und nur in Boxershorts.... Meine Mutter nahm mich sofort wieder mit und ich habe diese Stelle nicht angenommen."

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