Die Vorgaben zur Eindämmung von Covid-19 gelten in Österreich genauso wie in Deutschland: Restaurants, Kneipen, Clubs, Wirtshäuser, sie alle müssen geschlossen bleiben. Erlaubt ist allein das Angebot von Gastronomen, Speisen und Getränke zur Abholung anzubieten. Doch ein Sitzplatz am Tresen ist genauso tabu wie ein Tisch für ein leckeres Dinner oder Mittagessen. Der Verzehr vor Ort ist nicht gestattet.
Eine Wirtin aus Linz glaubte, sie hätte nun einen Ausweg gefunden, um endlich wieder Geld zu verdienen. Sie entdeckte im Internet die Protestaktion des Handels, die sich unter #wirmachenauf verbreitet hat und für den 11. Januar geplant war. Zehntausende Geschäftsbetreiber hatten ihre Teilnahme angekündigt. Alexandra Pervolesko öffnete ihr Lokal.
Sie sah keine andere Möglichkeit, um Geld zu verdienen
Dem Kölner Sender RTL erklärte die Frau ihre Beweggründe: "Ich bin eine Mama, ich habe ein 13-jähriges Kind, ich bin alleinerziehend und ich habe gar keine andere Möglichkeit mehr", sagte die Wirtin. "Ich kriege keine Unterstützung vom Staat und ich bin so hoch verschuldet, dass auch meine Bank nicht mehr mitspielt." Alleingelassen mit ihrem Laden, mit dem sich unter Lockdown-Verordnungen kein Geld mehr verdienen lässt, entschied sich Pervolesko, an der Protestaktion teilzunehmen – obwohl sie offenbar ein ungutes Gefühl dabei beschlichen hat. Sie sei keine Corona-Leugnerin, sagte sie dem Sender, sie sehe einfach keine andere Möglichkeit, da sie auf die Einnahmen angewiesen sei.
Sie könne es sich nicht mehr leisten, das Restaurant weiterhin geschlossen zu halten, sagt die Gastwirtin im Interview mit RTL. Doch dann stand die Polizei vor der Tür. Nachdem sie sämtliche Personalien der Anwesenden aufgenommen aufgenommen hatte – bei der Protestaktion war eine Liste einsehbar, wo sich geöffnete Läden befinden –, wurde der Laden wieder geschlossen.
Welches Nachspiel die Teilnahme an #wirmachenauf für die alleinerziehende Mutter mit sich bringt, muss sich noch herausstellen.
Quelle: RTL