Es war eine blutige Woche für den Bitcoin: Notierte die Kryptowährung am Montag noch bei knapp 40.000 Euro, stürzte sie zwischendurch auf 24.000 Euro ab. Mittlerweile hat sie sich auf dem Niveau um 30.000 Euro vorab fürs Erste stabilisiert. Doch viele Anleger fürchten, es könnte nur eine kurze Verschnaufpause vor dem nächsten Crash sein.
Der Absturz des Bitcoin zog auch andere Kryptowährungen – sogenannte Altcoins – wie Ethereum und den von Tesla-Chef Elon Musk präferierten Dogecoin in die roten Zahlen. Vitalik Buterin, Erfinder von Ethereum, verfolgt den jüngsten Preissturz jedoch weitgehend unbeeindruckt. Von einer Krise will er nicht sprechen, wie er im Interview mit dem US-Sender CNN betont.
Mehr Gelassenheit im Umgang mit Elon Musk
Der 27-jährige Buterin rät allen Menschen, die ihr Erspartes in Kryptowährungen investiert haben, zu mehr Gelassenheit. Vor allem in Hinblick auf Elon Musk: Der Tesla-Chef ließ zuletzt mit einigen Tweets entweder Kurse abstürzen (Bitcoin) oder emporschießen (Dogecoin). Warum ausgerechnet Elon Musk den Markt derart beeinflusst, lässt sich jedoch nicht eindeutig sagen. Er gilt als visionär und hochintelligent, aber auch als unberechenbar und exzentrisch.
"Die Tweets von Elon Musk sind etwas, das die Kryptobewegung zum ersten Mal im vergangenen Jahr und in diesem Jahr erlebte," sagt Buterin. "Ich denke, es ist vernünftig, ein bisschen Verrücktheit zu erwarten. Aber ich denke, dass die Märkte lernen werden. Elon wird diesen Einfluss nicht ewig haben." Und er ergänzt: "Ich glaube nicht, dass Elon irgendwelche böswilligen Absichten in dieser Sache verfolgt." Buterin ist sicher, die Krypto-Szene werde langfristig "ein Immunsystem aufbauen".
Platzt die Bitcoin-Blase?
Der Absturz der Kryptowährung Ethereum wirkt sich auch auf das Vermögen von Buterin aus. Er hat seinen Status als Kryptomilliardär durch die jüngsten Preisabstürze vorerst eingebüßt, sein Vermögen liegt nun bei zirka 900 Millionen US-Dollar.
Es sei gut möglich, dass der Markt trotz der jüngsten Preiskorrektur immer noch eine Blase sei, wie es einige Expertinnen und Experten seit Monaten erklären, so Buterin. Allerdings sei es "offenkundig schwer vorherzusagen", wann Blasen platzen könnten. "Es könnte schon zu Ende sein", sagte er. "Es könnte aber auch in Monaten enden."
Einer der Gründe, warum Elon Musk dem Bitcoin sein Vertrauen entzogen hat, ist der hohe Energieverbrauch, der für dessen Erzeugung notwendig ist. "Das ist ein bedeutender Nachteil", erklärt Buterin. Ethereum basiere mittlerweile auf einer weit weniger energieintensiven Technologie. Sollte der Bitcoin an seiner Technik festhalten, erwartet er, dass die derzeit dominante Digitalwährung über kurz oder lang das Nachsehen haben wird.
Quelle: CNN
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