Dax-Vorstände Fast acht Prozent mehr Geld für Manager

Vorstandsmitglieder aus einem der 30 deutschen Dax-Konzerne verdienen im Jahr durchschnittlich knapp drei Millionen Euro. Damit stehen sie auch international gut da. Denn Amerikaner oder Franzosen erhalten weniger Gehalt. Der bestverdienende deutsche Dax-Manager kommt nach wie vor von einer Bank.

Deutschlands Top-Manager haben von der Rekordjagd ihrer Unternehmen im vergangenen Jahr kräftig profitiert: Für das Geschäftsjahr 2007 kassierte ein Vorstandsmitglied im Deutschen Aktienindex Dax insgesamt durchschnittlich 2,92 Millionen Euro und damit 7,75 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) errechnet hat.

Spitzenverdiener unter den Vorstandsvorsitzenden war erneut Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, dessen Bezüge sich nach DSW-Mitteilung in Frankfurt auf 13,98 Millionen Euro summierten. Für die von Politikern kritisierten "Gehaltsexzesse" bei Top-Managern fanden die Aktionärsschützer aber "bis auf wenige Ausnahmen keine Anhaltspunkte". Schärfere Gesetze seien nicht nötig.

Auch bei den - erstmals von der DSW untersuchten - MDAX-Unternehmen gab es im Schnitt ein kräftiges Gehaltsplus. Bei den 50 mittelgroßen Unternehmen verdiente ein durchschnittliches Vorstandsmitglied 1,48 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Bezüge im MDAX um 8,34 Prozent. Top-Verdiener unter den MDAX-Vorständen ist nach den DSW-Zahlen Puma-Chef Jochen Zeitz mit einem Gesamtgehaltspaket von 7,2 Millionen Euro.

Im internationalen Vergleich sehen die Aktionärsschützer in deutschen Vorstandsetagen keinen Grund zur Klage: Mit einem Bargehalt von 3,825 Millionen Euro verdiene ein durchschnittlicher DAX-Vorstandschef deutlich mehr als seine Kollegen in Frankreich (2,3 Millionen Euro), der Schweiz (2,99 Millionen Euro) und den USA (3,03 Millionen Euro).

DPA
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