Weitere große Privatbanken wollen nach Angaben von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück das Hilfspaket der Bundesregierung nutzen. "In den nächsten vier bis fünf Tagen wird es eine ganze Reihe von Instituten geben, die die Hilfe in Anspruch nehmen werden", sagte der SPD-Politiker der "Financial Times Deutschland".
Darunter seien auch solche Banken, die sich zuvor öffentlich anders geäußert hätten. Postbank und Deutsche Bank hatten es bislang abgelehnt, die Kapitalspritzen und Milliardenbürgschaften des Bundes zu nutzen. Als erste Privatbank hat Hypo Real Estate angekündigt, 15 Milliarden Euro aus dem Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung in Anspruch nehmen zu wollen.
Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" erwägen führende Privatbanken jetzt doch, Kreditbürgschaften aus dem Rettungspaket des Staates in Anspruch zu nehmen. Dem Vorabbericht zufolge sollen Commerzbank, Dresdner Bank, Postbank und sogar die Deutsche Bank an den laufenden Gesprächen beteiligt sein.
Der Bundesfinanzminister hatte noch Anfang der Woche Kritik an den privaten Geldhäusern geübt, weil sie - anders als einige Landesbanken - das 500 Milliarden Euro schwere Rettungspaket zur Eindämmung der weltweiten Finanzkrise bisher ignoriert hätten.
Mit den Bürgschaften will der Bund dazu beitragen, dass sich die Banken untereinander wieder Geld leihen. Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte keinen Kommentar abgeben. Ein Sprecher der Commerzbank verwies auf frühere Aussagen, man prüfe das Angebot in Ruhe. Von Dresdner und Postbank waren zunächst keine Kommentare zu bekommen.