Klimaschutzabkommen Wie Pittsburghs Bürgermeister zum Symbol des Widerstands wurde

Reaktionen auf Trump-Entscheidung: "Wir sind doch nicht nur Amerikaner, wir sind Teil dieses Planeten"
Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, sein Land werde aus dem Weltklimavertrag austreten, ist in den USA und international auf massive Kritik gestoßen. Der Chef des Elektroautoherstellers Tesla, Elon Musk, kündigte über Twitter an, er werde sich aus Beratergremien des Weißen Hauses zurückziehen. Der Unterhaltungskonzern Disney kündigte ähnliche Schritte an. Führende Mitglieder der Demokraten kritisierten die Entscheidung Trumps ebenfalls. Amtsvorgänger Barrack Obama warf der Trump-Regierung vor, sich der Zukunft zu verweigern.
Großes Unverständnis auch in Los Angeles: "Das ist wirklich grauenhaft. Wir sind doch nicht nur Amerikaner, wir sind Teil dieses Planeten und teilen ihn mit allen. Was wir hier machen hat Auswirkungen auf alle. Wir sind Spitzenreiter beim Ausstoß von Treibhausgasen. Und wir haben die Verpflichtung gegenüber unseren Mitbürgern und allen anderen, alles zu tun, um diesen Ausstoß zu verringern.
Das überrascht mich nicht. Für mich war das absehbar. Aber das macht mich nicht weniger ärgerlich oder enttäuscht. Ich hoffe nur, dass die Leute das jetzt nicht als Entschuldigung sehen, in ihrem Alltag nicht weiter alles zu tun, um die Belastung der Umwelt so gering wie möglich zu halten."
„Er ist nicht auf der Höhe der Zeit. Es gibt jede Menge Beweise für den Klimawandel, von Wissenschaftlern aus aller Welt. Wenn jemand so einen Vertrag so schnell kündigt, dann ist das für mich eher ein persönliches Problem. Nicht richtig überlegt."
„Er hat sich entschieden und zieht das jetzt durch. Hat Obama so große Fortschritte gemacht? Ich weiß nicht. Ich freu mich, dass er wieder Jobs nach Amerika bringt. Am Ende werden wir alle glücklich sein mit der Entscheidung."
Die Vereinten Nationen und diverse europäische Regierungen hatten Trumps Entscheidung ebenfalls kritisiert. Dagegen kündigte der Kohlekonzern Peabody Energy an, Trump in dieser Sache zu unterstützen.
Pittsburgh statt Paris, sagte Donald Trump und rechtfertigte so unter anderem den Austritt aus dem Klimaschutzabkommen. Pittsburghs Bürgermeister aber wehrt sich und stellt klar: Seine Stadt werde am Abkommen festhalten.

Dass US-Präsident Donald Trump ausgerechnet Pittsburgh als Rechtfertigung für seinen Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutz-Abkommen anführte, hat den Bürgermeister der Großstadt im Bundesstaat Pennsylvania deutlich verärgert. In einer ganzen Serie von Twitter-Kurzbotschaften stellte Bill Peduto am Donnerstag klar, dass die Sympathien seiner Stadt eher Paris als Washington gelten, wenn es um den Kampf gegen den Klimawandel geht. Rasch wurde Peduto daraufhin zum Symbol des lokalen Widerstands gegen Trumps Entscheidung.

Mit ihrer Entscheidung, an der "globalen Übereinkunft von Paris nicht teilzunehmen", hätten sich die USA "Syrien, Nicaragua und Russland" angeschlossen, erklärte Peduto kurz nach Trumps Verkündung auf Twitter und fügte hinzu, nun sei es an den Städten, die Führung beim Klimaschutz zu übernehmen.

Zwischen Bill Peduto und Barack Obama stimmte das Klima offenbar besser als zwischen Peduto und Donald Trump.
Bill Peduto begrüßt Barack Obama: Zwischen Pittsburghs Bürgermeister und dem ehemaligen US-Präsidenten stimmt das Klima offenbar besser als zwischen Peduto und Donald Trump.
© Michael Henninger/AP

"Pittsburgh steht an der Seite der Welt"

Erbost zeigte sich Peduto über Trumps Versicherung, er diene mit dem Ausstieg aus dem Pariser Abkommen den Interessen der USA. "Als Bürgermeister von Pittsburgh kann ich Ihnen versichern, dass wir den Richtlinien des Pariser Abkommens folgen werden, im Interesse unserer Menschen, unserer Wirtschaft und Zukunft", erklärte er.

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

Der US-Demokrat ärgerte sich nicht zuletzt auch über die Versicherung des US-Präsidenten, er sei gewählt worden, "um die Bürger von Pittsburgh zu vertreten,  nicht die von Paris". "Fakt" sei, dass Trumps Rivalin im Rennen um das Weiße Haus, Hillary Clinton, in Pittsburgh 80 Prozent der Stimmen bekommen habe, twitterte Peduto und bekräftigte noch einmal: "Pittsburgh steht an der Seite der Welt".

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.
US-Präsident Donald Trump - im Profil fotografiert - spricht vor dem Weißen Haus in ein Mikrofon und gibt eine Erklärung ab
US-Präsident Donald Trump erklärt den Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen
© Susan Walsh/AP
"Sehr unfair für die USA" - Trump erklärt Ausstieg aus Klimaschutzabkommen
AFP
pg