KI – oder Künstliche Intelligenz – ist derzeit in aller Munde. Nun findet sie auch in einem E-Bike Anwendung. Das Unternehmen Acer, welches sonst vor allem Computer herstellt, hat diese Woche ein Elektrofahrrad mit KI-gesteuertem Motor vorgestellt.
Das 16 Kilogramm schwere Pedelec basiert auf einem Rahmen aus Aluminiumlegierung mit einem 20-Zoll-Vorderrad mit einarmiger Führung und einem Hinterrad mit Zweiarmschwinge. Der 460-Wh-Akku ist gemeinsam mit dem Steuermodul in einer Steuerungsbox untergebracht. Im Inneren arbeitet ein 250-W-Nabenmotor mit einem Drehmoment von 40 Newtonmetern.
Fahrassistenten und Radarsensor zur Unfallerkennung
Das Ebii besitzt einen Fahrassistenten, der sich dem Fahrstil der Fahrerin oder des Fahrers, den Fahrbedingungen und dem bevorzugten Maß an Unterstützung anpassen soll. Das intelligente System soll im Lauf der Zeit dazulernen können. Außerdem speichert es laut Hersteller die Fahrgewohnheiten für zukünftige Fahrten. Die angegebene Höchstgeschwindigkeit liegt bei 25 km/h.
Für die nötige Sicherheit soll ein installierter Radarsensor sorgen, der den Angaben zufolge auf entgegenkommende Fahrzeuge oder andere Objekte im Umfeld aufmerksam macht. Auch eine Unfallerkennung ist verbaut. Die Reifen sind luftlos und sollen damit pannensicher sein. Bei Dunkelheit schalten sich Front- und Rücklicht automatisch ein.
Wie bei modernen Autos (und inzwischen auch bei anderen Elektrofahrrädern) ist auch beim Ebii eine Verbindung mit dem Smartphone via Bluetooth möglich. Über eine spezielle App lässt sich etwa die verbleibende Reichweite einsehen. Zudem lassen sich verschiedene Funktionen steuern, wie die Ver- und Entriegelung sowie die Wahl zwischen den drei Fahrmodi Eco, Balance zwischen Leistung und Energieverbrauch und Boost-Modus. Im Falle eines Diebstahls soll automatisch eine Warnmeldung mit GPS-Standorterfassung an das Smartphone der Besitzerin oder des Besitzers versendet werden.
Acer gibt für die Akkuladung eine Ladezeit von 2,5 Stunden an. Ist dieser voll geladen, soll er das E-Bike bis zu 110 Kilometer weit bringen können. Darüber hinaus soll sich der Akku herausnehmen und als Powerbank für andere mobile Geräte nutzen lassen können. Hier kommt ebenfalls KI zum Einsatz: eine durch das System gesteuerte Energieverteilung erhöht den Angaben zufolge die Lebensdauer des Akkus. Noch ist das Ebii nicht erhältlich. Es kommt voraussichtlich ab September zum Preis von mindestens 1.999 Euro auf den Markt.
E-Bikes mit KI sind nicht ganz neu
Das Acer Ebii ist nicht das erste E-Bike, welches mit integrierten Softwarelösungen arbeitet. Vielmehr geht der Trend allmählich hin zu "Smart-Bikes". So setzt beispielsweise das Urtopia Carbon-E-Bike ebenfalls auf KI. Mittels Sprachsteuerung lassen sich Befehle erteilen. Außerdem besitzt es ebenso wie das Ebii eine Funktion zur GPS-Ortung und ist mit einer App kompatibel. Insgesamt ähneln die technischen Angaben denen von Acer; das Urtopia wiegt sogar nur 15 Kilogramm und soll laut Hersteller mit einer Batterieladung 100 Kilometer weit kommen. Wie sich das E-Bike fährt, lesen Sie hier im Praxistest.
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Auch Harley Davidson, bekannt für seine Motorräder, entwickelt inzwischen smarte E-Bikes. Das Serial 1 gibt es in verschiedenen Modellvarianten, wie dem Rush/City. Es besitzt eine Automatikschaltung und mehrere Fahrmodi. Zudem ermöglicht es eine Konnektivität mit dem Dienst Google Cloud. Verbunden mit einem Smartphone sollen die wichtigsten Fahrdaten erfasst werden. Außerdem besitzt das E-Bike ebenfalls ein Überwachungssystem.
Quellen: Acer, Handelsblatt, Urtopia, Serial1, Harley Davidson