Überraschender Anruf für Hamburgs Bürgermeister Peter Tschenscher (SPD): Der Chef des E-Autobauers Tesla, Elon Musk, hat sich telefonisch bei ihm gemeldet. Dies bestätigte die Pressestelle des Hamburger Senats gegenüber der "Welt". Tschenscher selbst wollte das Gespräch allerdings nicht weiter kommentieren.
Hintergrund des Anrufs: Elon Musk zufolge arbeiten die Kfz-Zulassungsstellen in der Hansestadt zu langsam. Das ärgert Musk offenbar so sehr, dass er nun Dampf macht in den Regierungszentralen. So soll der Tesla-Chef auch beim Berliner Bürgermeister Michael Müller (SPD) und Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron angerufen haben. Auch dort scheint die Wartezeit auf eine Kfz-Zulassung dem Firmenlenker aus Palo Alto in Kalifornien zu lang.
Warum Tesla-Kunden in Hamburg warten müssen
Wer sich in einem Autohaus in Deutschland einen Wagen kauft, dem wird die Anmeldung meist abgenommen. Für Tesla-Kunden gebe es eben keinen automatischen Zulassungsservice, die Käufer müssen sich selbst darum kümmern und werden offenbar in Hamburg und Berlin mit sehr langen Wartezeiten konfrontiert. Das Problem: Erst wenn der Wagen schon geliefert wurde, kann man einen Termin vereinbaren. Laut einer Kleinen Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Dennis Thering mussten Hamburger 2018 deutlich länger auf einen Termin bei der Kfz-Zulassungsstelle warten. Durchschnittlich 3,5 Tage müssen die Autokäufer länger warten, berichtet das "Abendblatt" - insgesamt warten die Hamburger somit 5,9 Tage auf einen Termin. In der Zulassungsstelle Nord waren es sogar 7,6 Tage. In Einzelfällen gab es erst nach 15 Tagen einen Termin. Zum Vergleich: In Berlin warteten die neuen Autobesitzer im vergangenen Jahr noch bis zu 32 Tage auf einen Termin. Inzwischen habe die Hauptstadt die Zeit auf rund vier Tage reduzieren können.
Die zuständige Innenbehörde in Hamburg ließ die "Welt" wissen, dass man auf die langen Wartezeiten bereits reagiert habe. Seit Mai 2019 würden neue Mitarbeiter eingearbeitet, um Termine schneller vergeben zu können.