BMW stellt seinen Top-SUV vor. Der X7 ist der amerikanischste SUV eines deutschen Herstellers – er soll für die Bayern wieder Terrain gewinnen. Denn BMW hatte der Armada an großen und übergroßen SUVs in letzter Zeit nichts entgegenzusetzen. In den USA und Asien wünschen viele Kunden einen Trumm wie einen Lincoln Navigator, einen Cadillac Escalade oder einen Range Rover – sie könnten sich nun auch für den neuen BMW X7 interessieren. Der ist ein echter Fullsize-SUV. Er wird aber von US-SUVs, die sich aus kleinen Trucks ableiten, nach wie vor überragt.
Prahlerisch spricht BMW selbst vom "neuen Maß der Dinge". Um das einzuordnen, sollte man daran erinnern, dass der X7 eben nicht die aufgepumpte SUV-Variante des "Siebener" ist, wie naive Kunden wohl glauben können. Hier handelt es sich um einen aufgehübschten und verlängerten X5.
Der X7 ist kein 7er
Und das merkt man durchaus. Im Innern fehlt dem Wagen die Noblesse der echten Oberklasse. 22 Zentimeter mehr Länge schaffen zwar üppige Raumdimensionen, aber davon abgesehen, findet sich kein großer Unterschied zum – zugegeben – exzellenten BMW X5. Das Mehr an Raum wird spannend, sobald die dritte Reihe genutzt wird. Entweder mit zwei oder drei Plätzen. Am komfortabelsten geht es in der 2+2+2-Konfiguration mit Komfortsesseln in der zweiten Reihe zu.
Auch von außen setzt sich dieser X7 – trotz seiner monströsen Doppelniere – nur wenig von einem X5 ab. Ein normaler Passant wird kaum eine Baureihe von der anderen unterscheiden können. Erst Extras wie die Felgen von 21 oder 22 Zoll sorgen für Differenzierung. Unter der Haube wird in Europa zunächst kein das Prestige fördernder Achtzylinder oder gar der V12 angeboten. Anders allerdings in den USA und Asien, wo auch die Hauptabsatzmärkte liegen.
Hierzulande sollen sich die Käufer mit Sechszylindern wie dem drehmomentstarken M50d begnügen. Dieses Kraftwerk leistet 400 PS bei 760 Nm Drehmoment und verbraucht trotz 250 km/h Höchstgeschwindigkeit lediglich 7,0 Liter Diesel. Das Fahrwerk des BMW X7 überzeugt erwartungsgemäß. Der größte Bayern-SUV fühlt sich eine Klasse kleiner an, als er ist.
X7 - wenn man den Platz benötigt
Doch letztlich kann nur der große Innenraum zum Kauf verführen. Hier gibt es exzellente Sitze, eine sehr gute Ergonomie und das beste Navigationssystem, das es derzeit zu kaufen gibt.
Auch in der zweiten Reihe sitzt man perfekt. Doch sind alle drei Reihen bestuhlt, bleiben auch in dem Groß-SUV von 5,15 Metern nur mickrige 326 Liter Kofferraum. Das reicht für einen Wanderrucksack je Passagier, allerdings lässt sich das Ladeabteil bei zwei Insassen auf 2120 Liter erweitern.
In Deutschland beginnt der Verkauf im Mai. In der Basiskonfiguration fallen 86.300 Euro an.