Wann kommt das Apple-Auto und wie wird es aussehen? Diese Frage beschäftigt nicht nur Apple-Fans, denn wenn das Auto mit dem Apfel gebaut wird, wird es die Branche umkrempeln. Von Apple wird mehr "just another electric car" erwartet. Die Firma selbst hüllt sich in Schweigen und füttert die Öffentlichkeit nicht mit den sonst üblichen Infohäppchen, Entwürfen und Prototypen.
In diese Lücke springt nun die Leasingfirma Vanarama. Sie ließ ein 3D-Rendering eines Apple-Cars entwerfen, das versucht, die Hinweise aus den Apple-Patenten aufzunehmen. "Die Gerüchte über ein von Apple entwickeltes Auto kamen bereits 2014 auf und haben seitdem an Dynamik gewonnen", so Andy Alderson, CEO von Vanarama. "Dieses Auto ist zu einem großen Ding in der Automobilindustrie und auch sonst geworden, und hier bei Vanarama waren wir gespannt darauf, wie das Apple Car aussehen könnte. Um uns eine Vorstellung davon zu machen, haben wir nach offiziellen Patenten gesucht, die von Apple selbst eingereicht wurden, und sie mit den Designmerkmalen und der Ästhetik kombiniert, die wir von dem Technologieunternehmen gewohnt sind. Das Ergebnis ist unsere Vision des Apple-Autos."
Konventionelles Muster
Herausgekommen ist ein eher konventionelles Coupé-SUV, das ziemlich den aktuellen Moden entspricht. Kritiker waren teilweise entsetzt von der Scheußlichkeit des Entwurfs. Widersprechen mag man nicht, aber ganz fair ist der Einwurf nicht. Für die PR-Aktion wurde nur ein sehr einfaches Modell konstruiert, dem es an Feinschliff und Ausarbeitung der Details mangelt. Es ist nicht mehr als ein Grobentwurf.
Die Außenhaut zeigt das für Apple typische mattweiße Finish, ein Farbschema, das seit der Einführung des iPhone 4 im Jahr 2010 bei einer Vielzahl von Apple-Produkten zu sehen ist. Die Vorderseite weist einen traditionellen Kühlergrill auf, der bei einem E-Fahrzeug zwar überflüssig ist, dafür aber den Look der runden Lüftungsöffnungen des MacBook Pro aufnimmt. Das Mock-up zeigt kein vollautonomes Auto ohne Lenkrad, sondern ein Lenkrad mit eingebautem Siri, das auf einem Apple-Patent für einen intelligenten automatischen Assistenten basiert. Das Design des Cockpits beruht auf den Apple-Patenten für ein anpassbares Armaturenbrett und für eine nahtlose Anzeige. Drehbare Frontsitze – auch ein Patent – schaffen ein wohnzimmerartiges Ambiente im Innenraum. Es öffnet sich durch die gegenläufigen Türen und die fehlende B-Säule weit nach außen.
Selbst bauen oder bauen lassen?
In Sachen Apple Car verfolgt der Konzern einen Zick-Zack-Kurs. Der ursprüngliche Plan sah vor, das Auto komplett selbst zu entwickeln, inzwischen wurden mehrere Kooperationspartner ins Boot geholt. Die grundsätzliche Frage lautet, ist es klüger, das Auto nach dem Modell des iPhone von einer anderen Firma herzustellen zu lassen und die Produktion an ein externes Unternehmen abzugeben – oder das Produkt komplett selbst herzustellen und es zu vermarkten? Und ist ein Verkaufsprodukt überhaupt der richtige Weg? Die satten Gewinnspannen, die Apple sonst erreicht, dürften im Automobilgeschäft so nicht zu erreichen sein.