"Ich erwarte, dass die Bundesregierung über die bereits beschlossenen Maßnahmen wie die Kfz-Steuerbefreiung für umweltfreundliche Neuwagen sowie bessere Technologieförderung hinaus prüft, welche zusätzlichen Hilfen kurzfristig wirksam sind", sagte Koch heute in Wiesbaden. Der Ministerpräsident nannte die Idee eines milliardenschweren Kreditprogramms durch die Europäische Investitionsbank "einen wichtigen Ansatz, um zu verhindern, dass die Absatzzahlen der Autounternehmen noch dramatischer einbrechen. Wir müssen notfalls neue Wege gehen, um Arbeitsplätze in der Schlüsselindustrie Automobilbau zu erhalten."
Im Jahr 2006 existierten in Hessen 65 Betriebe, die direkt der Automobilindustrie zuzuordnen sind. Die wichtigsten Standorte sind Rüsselsheim (Hauptsitz der Adam Opel GmbH) und der Raum Kassel (Niederlassungen der Volkswagen AG und der Daimler AG). 13,1 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftete die hessische Automobilindustrie im Jahr 2006. Die Automobilindustrie zählt sowohl in Hessen als auch auf Bundesebene zu den exportstärksten Wirtschaftszweigen: 7,2 Mrd. Euro - dies entspricht 55,1 Prozent des Gesamtumsatzes der hessischen Automobilindustrie entfielen im Jahr 2006 auf den Umsatz mit dem Ausland.
Koch erinnerte daran, dass in Deutschland etwa jeder siebte Arbeitsplatz direkt oder indirekt von der Automobilindustrie abhänge. Das sind in Hessen seien knapp 50.000 Beschäftigte. Die Automobilindustrie sei damit - gemessen an der Beschäftigtenzahl - nach der Elektro- und der Chemieindustrie sowie dem Maschinenbau die viertgrößte Branche des hessischen verarbeitenden Gewerbes.