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Pickup von Mercedes Handwerkerauto wird zum Protz-Mobil

Ob das Heck so kommen wird, steht noch in den Sternen
Ob das Heck so kommen wird, steht noch in den Sternen
© press-inform - das Pressebuero
Mercedes will auch auf den Pickup-Trend aufspringen und mit einem Amarok-Gegner Geld verdienen. Der Edel-Nutzlaster bedient sich beim Technikregal des Nissan Navara, aber Mercedes bemüht sich nach Kräften um Abgrenzung. Es soll kein weiteres Citan-Desaster geben.

Lange Zeit hat man bei Mercedes einen weiten Bogen um Pickups gemacht. Richtig, zu den Premiumwagen mit dem Stern passt ein hemdsärmeliger Pritschenwagen nicht. Aber in der Nutzfahrzeugsparte hat Mercedes auch keine Scheu, Klempner und Monteure mit passenden Autos zu versorgen. Inzwischen haben die Realitäten des Marktes für ein Umdenken gesorgt. Nach Mercedes-Schätzungen werden 2026 jährlich 2,2 Millionen Midsize-Pickups verkauft. Nun wird Mercedes mit Ladefläche und Leiterrahmen ein unverwüstliches Arbeitstier anbieten. Eckdaten: 5,35 Meter Länge, Nutzlast 1,2 Tonnen und Zugkraft 3,5 Tonnen. 

Aber anders als VW mit dem Amarok spart sich Mercedes eine Eigenentwicklung. Der Mercedes Pickup ist nichts anderes als eine Variante des altbekannten Nissan Navara. Anders als der Nissan soll die X-Klasse jedoch salonfähig werden und den Komfort eines Pkws mit dem Praxisnutzen eines Pickups verbinden. Hauptzutat ist die Fünflenker-Hinterachse von Mercedes. Die Sicherheit wird angepasst, um ein Desaster wie mit dem Citan zu vermeiden. Als "neues" Auto fiel der Mercedes mit der alten Technik des Renault Kangoo beim Crashtest durch. So eine Panne darf bei der  X-Klasse nicht passieren.

Insgesamt sollen die Pickups mit dem Stern eher komfortbetont ausfallen. Sie wird es ihn nur mit der großen Kabine, dem sogenannten Double-Cab geben. Die Ausstattung soll eine lifestylige Zielgruppe ansprechen, der Innenraum an C- und V-Klasse erinnern. Selbst eine Lederausstattung wird es geben. Und tatsächlich sieht die Studie atemberaubend aus. Viel mächtiger als man es dem schlichten Navarra zugetraut hätte. 

Da alle Modelle zunächst mit Dieselmotoren geplant sind, fällt der wichtige US-Markt aus. Die Zielmärkte sind Europa, Russland, Lateinamerika, Australien und Südafrika. In Deutschland wird die X-Klasse kaum über Exoten-Status hinauskommen. Schlichte und robuste Handwerkermodelle stehen bei Mercedes nicht im Fokus. Dieser Markt wird weiterhin vom echten Nissan Navarra, dem Mitsubishi L200 und dem VW Amarok bedient. Trendig, lifestylig – dieser Markt existiert für Pickups in Deutschland eher nicht. Es ist unwahrscheinlich, dass ein aufpolierter Nissan ihn erschaffen wird.

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