Außen hat sich beim Mégan wenig getan. Wer genau hinsieht, der entdeckt eine überarbeitete Front - je nach Ausstattung mit LED-Bändern als Tagfahrlicht und schwarzen Stoßfängern samt Chromeinsätzen. Auch im Innenraum wenig wirklich Neues - dafür Verbesserungen im Detail. Die Materialien wirken etwas edler, die Verarbeitungsqualität stimmt. Übersichtlich ist die Bedienung. Allenfalls beim Navi muss man sich in die ein oder andere Funktionalität einarbeiten. Die Sitze passen wie angegossen, beim Einsteigen rutscht man dank der Seitenwangen gleich in die optimale Position. Das Lenkrad ist in Tiefe und Neigung verstellbar - auch größere Passagiere finden eine entspannte Sitzposition. Das Laderaumvolumen liegt wie gehabt bei 405 beziehungsweise 1162 Litern. Kritik gibt es allenfalls daran, dass die Sitzfläche selbst etwas kurz ausgelegt ist und die Oberschenkel nicht genügend unterstützt werden.
Das griffige Lenkrad reagiert präzise und gibt zumindest rudimentäre Informationen von der Straße an den Fahrer weiter. Die manuelle 6-Gang-Schaltung flitzt knackig durch die Kulisse. Der sechste ist als "Schongang" ausgelegt: Flottes Beschleunigen am Berg ist sein Ding nicht. Eher schon das Absenken der Drehzahl bei schneller Autobahnfahrt für ein erträgliches Verbrauchsniveau. Ohnehin erweist sich der Mégane als komfortable Reiselimousine: Mit sicherem Fahrwerk und einem Federungskomfort, der selbst schlechten Straßen ihren Schrecken nimmt. Weniger gut gelungen ist die Geräuschdämmung der Karosserie. Vor allem der Fahrtwind nervt schon ab Geschwindigkeiten um Tempo 100.
Motoren sind die eigentliche Neuerung
Deutlich weniger hört man innen von den neuen Motoren. Die sind denn auch die eigentlichen Neuerungen des Mégane-Updates. Zwei Diesel und ein Benzin-Direkteinspritzer komplettieren künftig die Motorenpalette. Der dCi 110 basiert auf dem bekannten 1,5-Liter-Turbodiesel und ist vor allem auf Effizienz getrimmt. Laut Renault begnügt er sich im Norm-Verbrauch mit lediglich 3,5 Liter Sprit auf 100 km, was einem CO2-Ausstoß von gerade mal 90 g/km entspricht. Damit wäre der 1,2-Tonner sauberer unterwegs als die meisten Smart - bei einem maximalen Drehmoment von 260 Nm und einer Leistung von 110 PS. Auf der Straße schiebt er dem Mégane auch bergauf flott voran - 260 Nm sind schon was. Da sie bereits ab 1750 U/min. anliegen, läuft der Diesel auch schon aus niederen Drehzahlen heraus ordentlich los. Bei Tempo 190 ist Schluss, der Spurt aus dem Stand auf 100 km/h ist binnen 12,1 Sekunden absolviert. Dabei läuft der Diesel harmonisch und geräuscharm. Selbst bei höherem Tempo hört man mehr vom Wind und den abrollenden Reifen als von dem Nagler unter der Fronthaube.
Der zweite neue Diesel kommt auf 130 PS und ein maximales Drehmoment von 320 Nm. Vor nicht einmal zehn Jahren war das ungefähr das Drehmoment, das ein Porsche Boxster S ans Getriebe schickte. Beim 130-PS-Megane reicht das für 200 km/h Spitze und einen Standardspurt in 9,8 Sekunden. Das Glanzstück unter den drei neuen Motoren ist der Benziner TCe 115. Der holt per Turbolader und Direkteinspritzung aus mageren 1,2 Litern Hubraum 115 PS Leistung und ein maximales Drehmoment von 190 Nm, das ab 2000 U/min. anliegt. Damit kommt die Limousine bestens durch den Alltag: Kein Schwächeln im Stadtverkehr, bergan reichen ein bisschen Drehzahl und ein nicht allzu hoher Gang. Dabei hält sich der kleine Motor akustisch immer im Hintergrund und klingt auch dann nicht mürrisch bemüht, wenn er mal gefordert wird. Mit serienmäßiger Start-Stopp-Automatik und einem Verbrauch von offiziell 5,3 Litern Super auf 100 km hält sich auch der Durst noch in Grenzen.
Der neue Mégane steht als 5-türige Limousine und mit 1,6-Liter-Benzinmotor ab 15.990 Euro beim Händler. Gleichzeitig wird er als Coupé und als Kombi angeboten. Wer mit einem der neuen Motoren liebäugelt, der muss mindestens 19.450 Euro anlegen. Der 110-PS-Diesel ist ab 21.250 Euro zu haben, für den 130-PS-Diesel sind ab 23.250 Euro fällig. Start-Stopp-Automatik ist bei allen neuen Motoren Serie.