Skoda Superb Combi Denk' groß, denk' preiswert

Solides Image, unglaublicher Kofferraum und Tiefstpreise. Mit diesem Dreiklang überzeugt der Superb Kunden, denn er bietet einfach viel mehr fürs Geld.

In den letzten Jahren wurden viele Kombis immer schicker, dabei aber immer flacher und schmaler. Der ideale Lifestylekombi bietet dann Platz für zwei Personen und ihr Gepäck, bei einer vierköpfigen Familie wird es allerdings eng. Den Weg dieser Mode betritt der brave Tscheche nicht. Ein Skoda ist immer eine ehrliche Haut mit einem klaren Produktversprechen: Mehr Auto für Geld. So auch der Superb Combi: Die Länge entspricht mit 4,84 Metern der Limousine, aber dafür gibt es deutlich mehr Laderaum. Er lässt sich von 633 Liter auf 1865 Liter steigern. Damit schlägt der Superb Combi die versammelte Konkurrenz aus dem Feld. Neben seinem fülligen Raumangebot können nur der Dacia Logan und das T-Modell der E-Klasse von Mercedes bestehen, die beide finanziell allerdings in ganz andere Klassen rangieren.

Vollständige Motorenpalette

Auch im ganz großen Superb verbaut Skoda den legendären 1,4-Liter-Turbo-Benzindirekteinspritzer. Die kleine Benzinmaschine, die die Motoren vieler Konkurrenten deklassiert, geht auch in diesem Wagen. Betonung aber auf "geht" – für entspanntes und unangestrengtes Reisen reichen die 125 PS. Wer aber erwartet, dass beim Tritt aufs Gaspedal ein Ruck durchs Gestell fährt, muss sich nach etwas Größeren umsehen. Der Topmotor, der 3,6-Liter-V6-Benziner mit Allradantrieb, lässt den Superb dann auch wahrhaft souverän agieren. Wer sich für einen Diesel entscheidet, sollte die Finger vom 140-PS-Pumpe-Düse-Aggergat lassen und sich für das moderne Common-Rail-Aggregat entscheiden. Das Einstiegsmodell mit dem 1.4 TFSI-Motor kostet keine 24.000 Euro, der Kombiaufpreis für die größeren Motoren und edleren Varianten dürften moderate 800 Euro bis 900 Euro betragen.

Durchdachtes für die Praxis

Kleine durchdachte Extras machen das Gepäckverladen und Verstauen leichter. Auf Wunsch gibt es sogar einen heraus fahrbaren Ladeboden, gut für Taxifahrer. Im Innenraum nimmt die gute Qualität und Verarbeitung ein. Die vom Volkswagenkonzern gewohnte sachliche Anordnung der Instrumente ist nicht zu tadeln, Kunden mit ausgeprägtem Spieltrieb werden das Cockpit vermutlich etwas zu sachlich finden. Ein optionales Panoramadach wertet den Wagen innerlich und äußerlich auf, wirklich in den Himmel kann man aber erst in der zweiten Reihe schauen.

Agiler Riese

Skoda ließ den Superb Combi auf ausgesucht schmalen Pisten fahren, um seine Agilität unter Beweis zu stellen. An Handling und Lenkung gibt es nichts auszusetzen, abgesehen von dem 140 PS-Diesel dämmt der Wagen auch alle unangenehmen Geräusche weg. Die feine Abstimmung des Fahrwerks kann an einem jedoch nichts ändern: Weder in der Stadt noch auf kurvigen Pisten ist ein Wagen dieser Dimension so flink wie ein Wiesel.

Familien und Gewerbe

Denkbare Kunden werden vor allem auf den unglaublichen Kofferraum schauen. Interessant ist der Superb sowohl für Familien wie für Außendienstler. Während die Familie sich hier für einen Listenpreis von unter 28.000 Euro ein sehr ansehbares Fahrzeug zusammenstellen kann, rechnet der Außendienstler anders. Für 40.000 Euro wäre der Superb Combi komplett ausgestattet – mit Allrad, Sechszylinder und DSG. Ein Premiumfahrzeug, das eine Klasse kleiner ausfällt, wäre für diesen Preis immer noch "halbnackt".

Nutzwert und Image

Für den Superb sprechen der unglaubliche Rauminhalt, die gute Motorenpalette und die Option auf DSG und Allradantrieb. Die aggressive Einpreisung macht den Dampfer zum geborenen Eroberer. Doch gibt es nicht allzu viel zu erobern: Der Markt der großen Limousinen und ihrer Combis gehört in Europa nicht zu den Wachstumssegmenten. Tendenziell wird alles kleiner – da sprengt der Superb mit fast fünf Metern Länge den Rahmen. Am ehesten könnte der Superb noch Jagd auf den Konzernbruder Passat machen. Die solide Basis des Passats steckt auch im Superb und wilde Emotionen vermag der brave Wolfsburger nicht zu wecken. Aber Skoda denkt an die Zukunft. Nachdem sich der Octavia etabliert hat, wird man in Zukunft den Superb Kombi mit der extrem kostspieligen E-Klasse oder dem immer noch deutlich teureren A6 viel vergleichen. Nicht jeder Mercedeskunde wird deshalb einen Skoda kaufen, aber allein der ernsthafte Vergleich mit den edlen Platzhirschen bringt Skoda weiter nach vorn.

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