Technisch war James Bond immer seiner Zeit voraus. Explodierende Schlüsselanhänger, Mini-Helikopter und Fernsteuerungen in Armbanduhren - 007 konnte aus dem Vollen schöpfen. Viele der Super-Spielzeuge gibt's allerdings inzwischen in jedem besseren Kaugummi-Automaten. Bitter für Bond. Zumal er seit kurzem auch das Monopol für einen schwimmenden Sportwagen verloren hat.
Science-Fiction
Als der von Roger Moore gespielte Geheimagent im Dienste ihrer Majestät 1977 mitsamt seines Lotus Esprit ins Meer sprang, erlebte das Kinopublikum eine Überraschung. Der Sportwagen mutierte zum Unterseeboot, nur um nach getaner Arbeit wieder als Sportflitzer an den Strand zu rollen. Science-Fiction - und doch eine praktische Sache. Nicht nur für Geheimagenten. Ähnlich sah das auch Alan Gibbs, Gründer und Chef der Firma Gibbs Technologies.
Alltagstaugliches U-Boot-Auto
Sieben Jahre lang hat der Neuseeländer zusammen mit General Motors und dem Formel-1-Rennstall Arrows an einer alltagstauglichen Version des Bond-U-Bootes getüftelt. Herausgekommen ist dabei der Aquada, das erste Amphibien-Auto, das auch auf der Straße flott unterwegs ist.
Was bislang aus dem Wasser an Land krabbelte, waren entweder Boote mit Rädern oder Autos mit Schwimmpropellern. Schnell auf der Straße, langsam im Wasser. Oder umgekehrt.
Wasserski-Geschwindigkeit
Aquada-Käufer müssen kaum Abstriche machen, sagt Alang Gibbs. An Land kommt das 1,3 Tonnen schwere "Schwimmzeug" auf 160 Sachen Spitze, im Wasser auf knapp 50 Stundenkilometer. Das reicht, um einen der beiden Beifahrer zum Wasserski-Läufer zu machen. Angetrieben wird der Aquada von einem 175 PS starken Sechszylinder, der seine Kraft über eine Viergang-Automatik weitergibt. Im Wasser geht die Motorleistung an eine Düse im Heck, die bis zu einer Tonne Schubkraft entwickelt.
Technische Daten
Motor | Sechszylinder-Triebwerk |
Hubraum | 2,5 Liter |
Leistung | 175 PS |
Leergewicht | 1.350 Kilo |
Höchstgeschw. Wasser | 48 km/h |
Höchstgeschw. Straße | 160 km/h |
Reichweite Wasser | ca. 90 Kilomter |
Reichweite Straße | ca. 550 Kilometer |
0-100 km/h | ca. 10 Sekunden |
Grundpreis | ca. 220.000 Euro |
Der Wählhebel der Automatik dient dann zur Dosierung der Schubkraft. Türen gibt es aus Sicherheitsgründen allerdings keine.
Umbauarbeiten sind beim Wechsel der Elemente nicht notwendig. Sobald der Aquada ins Wasser rollt, werden die Räder per Knopfdruck innerhalb von sechs Sekunden nach oben in die Radkästen gezogen. Sensoren achten darauf, dass die Räder nicht versehentlich an Land eingezogen werden.
Wer es im Wasser übertreibt, wird von der Elektronik eingebremst. "Damit hat man einen wirklich guten Wagen auf der Straße und ein aufregendes Spielzeug, mit dem man Wasserskier ziehen, zur Arbeit pendeln oder mit zwei Freundinnen nach St. Tropez fahren kann", erklärte der Firmenchef Alan Gibbs bei der Vorstellung des Aquada in London.
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220.000 Euro will Alan Gibbs für einen Aquada haben. Mindestens. Obendrauf kommen noch Kosten für eine Spezial-Versicherung, die Doppel-Zulassung und den Motorboot-Führerschein. Dafür bekommt man ein Auto(?), das locker mit James Bonds Lotus mithält - auch wenn es nicht tauchen kann.