Große Koalition Neuwagen erst nach vier Jahren zum TÜV

Neuwagen haben zumeist drei Jahre Garantie und warum sollten solche Autos dann zum TÜV? Verkehrspolitiker wollen daher, dass Neuwagen erst nach vier Jahren überprüft werden müssen - alte Autos dafür aber häufiger.

Besitzer neuer Autos und Motorräder sollen nach den Plänen von Koalitionspolitikern später und weniger häufig zur regelmäßigen TÜV-Untersuchung müssen als bislang. Der verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dirk Fischer, regte im Magazin "Focus" an, die Prüfintervalle für neue Fahrzeuge zu verlängern und für ältere ab zehn Jahren zu verkürzen.

"Die neuen Autos in Deutschland sind technisch hochmodern und haben in den ersten vier Jahren kaum größere Mängel", sagte Fischer dem Blatt. Viele Hersteller böten inzwischen Garantiezeiten von drei Jahren an. "Warum also soll ein Autobesitzer schon nach drei Jahren zum TÜV?", fragte der CDU-Verkehrsexperte. Auch der SPD-Verkehrspolitiker Rainer Fornahl sagte, die erste Hauptuntersuchung sollte nach vier Jahren vorgeschrieben werden.

Schweizer Zauberformel: 4, 3, 2

Umstritten ist unter den Politikern allerdings, wie oft ältere Fahrzeuge zum TÜV sollten. "Für die neuen Prüfintervalle schlage ich die Jahresformel vier, drei, zwei und eins vor. Mit der vierten technischen Überprüfung muss ein Fahrzeug dann jährlich zur Hauptuntersuchung", sagte Fischer.

Sein SPD-Kollege Fornahl hält hingegen auch für ältere Autos eine Untersuchung alle zwei Jahre für ausreichend. Eine jährliche Fahrzeugkontrolle sei beim jetzigen Stand der Kfz-Technik bei sicherheitsrelevanten Baugruppen unnötig, sagte er dem Magazin. Auch die CSU-Verkehrspolitikerin Renate Blank sprach sich im "Focus" gegen eine TÜV-Verschärfung für ältere Fahrzeuge aus. "Das Schweizer Modell mit allgemein längeren Prüfintervallen wäre besser, alles andere ist Geldschneiderei", sagte sie. In der Schweiz ist die Hauptuntersuchung den Angaben zufolge erst nach vier, drei und dann nach zwei Jahren fällig.

DPA
DPA