Ken Block hat sich bei Auto-Fans einen Namen gemacht. Kaum jemand kann so gut driften wie er – und mit seinen "Gymkhana"-Videos knackt er seit Jahren Rekordzahlen. Das bisherige Markenzeichen dieser Videos waren PS-starke Verbrenner wie der "Hoonitruck" oder das berüchtigte "Hoonicorn", ein umgebauter Ford Mustang mit 1400 PS. Doch die Zeiten ändern sich – denn jetzt fährt Block (auch) elektrisch.
Es quietscht in Vegas
Für Audi jagte der Drift-Künstler den einzigartigen und rein elektrischen S1 e-tron quattro Hoonitron durch die leeren Straßen von Las Vegas. Der Wagen ist ein in Neckarsulm gebauter Prototyp mit zwei Elektromotoren aus der Formel E. Beeindruckend wie eh und je schneidet er dabei knappe Kurven, schlägt mit dem Heck gegen Boxsäcke und taucht die Spielerstadt mit qualmenden Reifen in eine Rauchwolke.
Etwas befremdlich wirkt die Geräuschkulisse. Denn während in alten Videos von Block neben dem qualvollen Geschrei der Reifen immer auch ein brüllender Motor den Ton angab, surrt und quietscht sich Block durch Vegas, vermutlich ohne dabei die schlafenden Hotelgäste zu wecken. Wobei das Team "Hoonigan" den S1 als sehr lautes Auto bezeichnet.
Tausende PS für bis zu 12 Millionen US-Dollar
Das macht die Fahrt im wohl teuersten Audi, der das Werk bisher verlassen hat, aber nicht minder beeindruckend. Im Gegenteil: Durch die Kraft der Elektromotoren gleicht jeder Tritt auf das Pedal einem Raketenstart, innerhalb weniger Sekunden überschreitet Block jedes in den USA gültige Tempolimit. Für den Film, so heißt es, verbrauchte das Auto "über 100 Reifen".
Offizielle Angaben zum S1 e-tron quattro Hoonitron gibt es leider nicht, daher existieren aktuell nur Schätzwerte, was der Wagen leistet. Block denkt, dass der S1 wohl "irgendwo zwischen 2000 bis 3000 PS" abruft. Er und sein Team schätzen die Kosten auf zehn bis zwölf Millionen US-Dollar. In einem recht langen Video spricht Block über seine Erfahrungen mit dem S1.
Das Design entstand in Rekordzeit und orientiert an Walter Röhrls Audi Sport quattro S1. Für Block bricht nun eine neue Zeit an – denn seine kommenden "Gymkhana"-Videos werden wohl erst einmal elektrisch fortgesetzt.