Das Leben ist ungerecht. Da erzählt Subaru-Chef Becker seit Jahren, dass er mit seinen Fahrzeugen das Premium-Segment erobern möchte und muss immer wieder erfahren, dass ihm kein Mensch glaubt. Warum auch. Die aktuellen Subaru-Modelle sind zwar sportlich und robust, in Sachen Design und Qualität aber kaum konkurrenzfähig. Das soll sich zur IAA ändern.
Rundumschlag
Mit einem großen Rundumschlag will Subaru sich vom angestaubten Image verabschieden. Mit Justy, Legacy und Outback präsentieren die Japaner in Frankfurt eine nahezu komplett überarbeitete Modellpalette. Vom schrulligen Design vergangener Tage ist nichts mehr übrig. Kein dicken Lufteinlässe, keine aufgequollenen Kotflügel, keine XXL-Spoiler. Subaru wird erwachsen.
Verantwortlich für den frischen Wind in der Design-Abteilung ist Andreas Zapatinas, Subarus neuer Chef-Designer. Der Italiener stand vorher in Diensten Alfa Romeos und hat es geschafft, die wuchtigen Subarus in ein schickes Blechkleid zu stecken.
Von der Klapperkiste zum Kleinwagen
Den Anfang macht der Subaru Justy, eine bislang in Deutschland fast unverkäufliche kleine Klapperkiste. Der neue Justy ist der Zwillingsbruder des Suzuki Ignis und damit ein ernstzunehmender Kleinwagen. Mit Allrad-Antrieb und wahlweise 94 oder 100 PS dürfte sich der Kleine auch abseits der befestigten Wege wohl fühlen. Auf einen Boxermotor müssen Justy-Kunden allerdings verzichten. Gebaut wird der kleine Wühler in Ungarn, im gleichen Werk in dem auch der Ignis von den Bändern rollt.
Starker Legacy
Komplett neu ist auch der Legacy. Der große Subaru musste sich von seinem langweiligen Design verabschieden und steht nun als Kombi und Limousine gut im Futter. Eine deutlich profilierte Motorhaube mit chromumrahmten Kühlergrill und großen Scheinwerfern macht Eindruck. Ähnlich wie das wuchtige Heck mit den zwei freiliegenden Auspuffrohren und dem kleinen Stummel-Spoiler an der Dachkante. Das Design wirkt stimmig, ohne große Knubbel oder Überraschungen.
Unter der Haube arbeitet ein neu entwickelter Sechszylinder-Boxermotor mit 245 PS. Dessen niedriger Schwerpunkt und der unverzichtbare Allrad-Antrieb sollten dem Legacy zu respektablen Fahrleistungen verhelfen. Neu ist das Fünfgang-Automatikgetriebe, das sich nun auch endlich manuell schalten lässt.
Der Crossover-Pionier
Vom neuen Look profitiert auch der Legacy Outback, der 1995 als erstes Crossover-Fahrzeug auf den Markt kam. Das großzügige Raumangebot des Legacy gepaart mit 20 Zentimetern Bodenfreiheit und diversen Gelände-Accessoires - fertig ist der Outback. Zusätzlich zum kräftigen Sechszylinder-Boxer gibt`s den großen Wühler aber auch noch mit dem bekannten Vierzylinder-Modell, das schon in den aktuellen Modellen zum Einsatz kommt.
Wenn jetzt noch das 08/15-Plastik im Innenraum ins automobile Nirvana verschwindet und die großen Subarus Annehmlichkeiten wie ESP und vernünftige Navigationssysteme mit auf den Weg bekommen, dann klappt's auch mit dem Premium-Anspruch.