Schaut man sich das Leben von Michael Schumacher vor seinem Unfall an, entsteht recht schnell der Eindruck, dass er stets auf der Jagd nach Adrenalin war. Fast jedes Hobby, das der mehrfache Formel-1-Weltmeister ausübte, hatte mit Schnelligkeit zu tun. Selbst auf der Rennstrecke war ihm das stocksteife Paddock der bekanntesten Rennserie der Welt zu langweilig – und er suchte die puristische Rennerfahrung aus alten Tagen. Er fand sie auf dem Motorrad. Zeitweise versuchte "Schumi" sich sogar als Rennfahrer in der Internationalen Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM).
Dass das alles aber nichts mit einer unersättlichen Hatz nach dem nächsten Kick zu tun hatte, verriet er in unterschiedlichen Interviews. Damals antwortete er beispielsweise auf die Frage eines "Bild"-Lesers, ob er Angst habe, zu sterben: "Ich habe keine Angst zu sterben, nein. Ich glaube an das Schicksal, daran, dass man sein Leben nach eigenem Gusto leben sollte. Wenn der berühmte Dachziegel fallen soll, kann man das eh’ nicht beeinflussen. Deshalb muss man kein Hasardeur sein, aber man kann sich auch nicht zuhause vergraben. Das war immer mein Credo."
Michael Schumacher wollte vor allem Spaß
In einem anderen Interview bestätigte er seinen Glauben an das Schicksal und versicherte, dass es nie um Adrenalin ginge, sondern vor allem um Spaß. Den Kick, wenn er ihn suche, habe er vor allem beim Fallschirmspringen gefunden, hieß es.
Besonders im Zusammenhang mit seinem Unfall kommt immer wieder das Gerücht auf, dass Michael Schumacher zu waghalsig, zu übermütig unterwegs war. Das weisen Wegbegleiter von ihm, zum Beispiel TV-Moderator Kai Ebel, der kürzlich mit dem stern über Schumacher sprach, entschieden zurück.

Im Gespräch mit RTL sagte Ebel zu dem Vorwurf, Michael habe auf der Skipiste übertrieben: "Das, was Michael da gemacht hat, hat mit Adrenalin nichts zu tun. Der wollte mit 20 Kilometern pro Stunde mal eben von einer Piste zur anderen. Sowas kann jedem Urlauber passieren, das war einfach ein schreckliches Unglück."
Es erscheint überdies vollkommen abwegig, dass ein Familienmensch wie Michael Schumacher sich leichtfertig in Gefahr begeben hätte. Er hatte nun einmal schnelle Hobbys – mehr aber auch nicht.
Welche das unter anderem waren, erfahren Sie in der Galerie.