Elektroautos auf der CES 2022 Stecker only!

BMW iX M60
BMW iX M60
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Nirgends sind Elektroautos natürlicher zu Hause als auf der Consumer Electronic Show 2022 in Las Vegas, denn hier ist die Elektromobilität längst angekommen - zu 100 Prozent.

Es dauerte ein knappes Jahrzehnt, ehe sich die CES im Wüstenstaat Nevada - jeweils abgehalten zu Jahresbeginn - zu einer Messe entwickelte, die die internationalen Autohersteller in den Fokus bekamen. Innerhalb weniger Jahre stach die CES dabei sogar die nahezu zeitgleich stattfindende NAIAS - North American International Autoshow - in Detroit aus, auf der nicht nur Automarken aus Europa lange Jahre ihren erfolgreichen Start ins neue Jahr feierten. Die Detroit Motorshow ist tot und auch für die Delhi Motorshow - alle zwei Jahre abgehalten - interessiert sich international beäugt niemand mehr. Die CES ist dagegen in den Köpfen angekommen, auch wenn die anhaltende Pandemie und schwindende Messebudgets die Autobranche zuletzt unter Druck setzte. Mussten sich die gigantischen Autokonzerne einst mit den Anbietern von Handyschalen, LED-Lichtleitern oder Prozessoren den Platz in einer wenig ansehnlichen Nebenhalle teilen, so sieht das seit der diesjährigen CES anders aus, denn die neue Westhalle ist als Heimat der Mobilität gigantischer denn je. Hier können sich die so messeverwöhnten Autohersteller und Zulieferer besser in Szene setzen und taten das trotz der Absagen diesmal besser als je zuvor.

Die meisten der Messeneuheiten waren dann auch auf den frisch ausgelegten Teppichen vor gleißend hellen LED-Wänden zu bewundern. Und wer die neuen Elektroautos auf den Ständen sieht, der meint, es hätte niemals Verbrennungsmotoren gesehen. Kein Autohersteller wagt es noch, hier vor den innovationshungrigen Techjüngern einen Verbrennungsmotor zu zeigen. Diejenigen wie General Motors, Hyundai, BMW oder Mercedes, die sich wegen der Pandemie kurzfristig von der Großveranstaltung in der Spielerstadt Las Vegas zurückzogen oder auf ein Mindestprogramm beschränkten, zeigten ihre Neuheiten virtuell und ebenfalls völlig elektrisch.

Die Messestars waren so das imposante Elektroauto-Quintett des vietnamesischen Neulings Vinfast, der Sony Vision-S 02 sowie der elektrische Chevrolet Silverado EV, der 1.000 km weit surrende Aerodynamik-Messias Mercedes Vision EQXX oder das 619 PS starke Elektrotopmodell des BMW iX M60. Jedoch gab es auf und abseits der größten Elektronikmesse noch einiges mehr auf zwei bis vier Rädern zu bestaunen. Chrysler enthüllte mit dem Air Flow die Elektrostudie eines sehenswerten Crossovers, der jedoch erst 2025 zu den US-Kunden rollen soll. Der SUV wird angetrieben von zwei jeweils 150 kW / 204 PS starken Elektromotoren und somit ist der Air Flow in einer Leistungsliga wie dem Polestar 2 unterwegs. Das Batteriepaket im flachen Unterboden soll für Reichweiten bis zu 600 Kilometern reichen. Innen gibt es die üblichen Dreingaben wie vier Komfortsessel, große Displays und innovative Bedienkonzepte.

Wenn der Chrysler Airflow Mitte des Jahrzehnts auf den Markt kommt, wird er sich nicht nur in Nordamerika mit einem direkten Wettbewerber wie dem Chevrolet Equinox auseinandersetzen müssen. Während Stellantis-Marke Chrysler seinen Air Flow auf der CES real präsentierte, beließ es General Motor mit CEO Mary Barra bei einem virtuellen Auftritt. "Der Equinox hat für Chevrolet schon immer eine wichtige Rolle gespielt, da er die zweitmeistverkaufte Marke ist", so Chevrolet-Vizepräsident Steve Hill, "die Bereitstellung einer erschwinglichen EV-Option im volumenstärksten Segment der Branche beweist, dass Chevy EVs für jedermann zugänglich machen will." Auch der rund 30.000 US-Dollar teure Equinox EV, der Mitte 2023 seine Publikumspremiere feiert, kann sich optisch wie technisch sehen lassen - steht auf und abseits der CES jedoch im Schatten des 510 bis 664 PS starken Silverado, der seit Jahrzehnten die unangefochtene Nummer zwei hinter dem Ford F-150 ist, der bis Mitte des Jahres mit F-150 Lightning einen ebenfalls elektrischen Bruder bekommt. Beinahe zeitgleich mit dem Equinox bringt der Autobauer aus Detroit aus seinen Mittelklasse-SUV Chevrolet Blazer als Elektroversion.

Im Vergleich zu dem Massenanbieter kann der türkische Neuling Togg bei seinem internationalen Erstaufschlag nur durch seine Innovationskraft glänzen. Togg ist ein real gewordener türkischer Traum, der 2017 / 2018 begann. Damals entschied sich ein Konsortium türkischer Unternehmen und Wirtschaftsorganisationen dafür, unter einer eigenen Marke ein Auto zu entwickeln und zu fertigen. Bisher gibt es in der Türkei nur Produktionsstätten ausländischer Hersteller. Anadolu Group, BMC, Kök Group, Turkcell, Zorlu Holding und Union of Chambers und Commodity Exchanges of Turkey gründeten die Firma Turkey\'s Automobile Initiative Group und ernannten Mehmet Gürcan Karakaş zum CEO. Auf der CES 2022 zeigten die Türken als Fastback eine sehenswerte Elektrostudie, die mit einem elektrischen Crossover, der ab Anfang 2023 vom Band läuft, jedoch nur wenig zu tun hat. "Wir sind eine Technologie-Marke im Bereich der Mobilität", sagt Togg-CEO M. Gürcan Karakaş, "Ende 2022 werden wir unser erstes Serienfahrzeug lancieren. Nach Abschluss der Homologationstests wird unser erstes Fahrzeug im C-Segment, der SUV, im ersten Quartal 2023 auf den Markt kommen. Es wird es das erste rein elektrische SUV sein, das von einem nicht traditionellen Hersteller auf dem europäischen Kontinent produziert wird. Danach werden eine Limousine und ein Fließheckmodell im C-Segment in die Produktion gehen. Mit den dann folgenden B-SUV und C-MPV Modellen wird unsere Produktpalette aus fünf Modellen bestehen, mit der gleichen DNA und der gleichen Plattform."

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