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Hyundai Elantra N Rucksack mit Henkelmann

Hyundai Elantra N
Hyundai Elantra N
© press-inform - das Pressebuero
Langweiliger als ein Hyundai Elantra kann eine Mittelklasselimousine in der heutigen Zeit an sich kaum sein. Doch mit dem N-Signet am Heck wird der unbekannte Amerikaner zu einer wahren Fahrmaschine. Und der dreht mit 19-Zöllern, Spoilerornat und einem engen Renndress so richtig auf.

Den Hyundai Elantra sucht man in Europa vergeblich - und das bereits seit gut fünf Jahren. Hier soll es seither der Hyundai i30 richten und das macht das Kompaktklassemodell als Konkurrent des Klassenprimus VW Golf überaus erfolgreich. Dass der Elantra hierzulande aus den Verkaufsräumen verschwand, dürfte weder Händler noch Kunden nennenswert geärgert haben. Doch wer sich in den USA hinter das Steuer des neuen Hyundai Elantra N setzt, dürfte ins Grübeln kommen und keinen Gedanken an die lokalen Wettbewerber VW Jetta oder Honda Civic verschwenden. Alternative Antriebe? SUV? Ach was! So viel ernst gemeinte Sportlichkeit boten einst ein VW Jetta GLi oder vielleicht in Ansätzen ein alter BMW 320i der Generation E21. Denn unter der stark konturierten Motorhaube des amerikanischen Viertürers arbeitet das gleiche Kraftpaket, das den Hyundai i30 N in unseren Breiten zu sportlichen Höchstleistungen treibt. Bereits die Optik des Elantras ist eine Schau, denn hier wird eine Limousine mit leicht gekünstelt wirkenden Coupéambitionen zum wahren Hochleistungssportler aufgetakelt. Dazu gibt es eine schwarze Gesichtsmaske, die an Zorro oder die Boca-Negra-Modelle von Seat erinnert. Das übrige erledigen üppiges Spoilerwerk, Rennsportzierrat und ein aufgesetzter Heckflügel, der sich keinerlei Scham hingibt und selbst einem GT-Rennfahrzeug zu allerhand Ehre gereichen würde.

Auch wenn der 4,67 Meter lange US-Koreaner gut motorisiert ist, so rennsportlich wie er verspricht, ist er dann doch nicht unterwegs. Der aufgeladene Vierzylinder mit zwei Litern Hubraum leistet 202 kW / 276 PS und ein maximales Drehmoment von 353 Nm. Im kurzzeitigen NGS-Boost - bis zu 20 Sekunden lang - sind es noch ein paar Pferde und ein paar Newtonmeter mehr, die einen in die Sitze pressen. Der Turbo hört sich dabei bereits im Normalmodus ganz stattlich an und überpinselt alle Gedanken, dass es sich beim Elantra um einen müden Familienbeförderer handelt. Im sportlichen N-Modus spannt das in die Mittelklasse erwachsene Kompaktmodell ganz schön die Muskeln an bläst die Backen so richtig auf. Dem Klang der Doppelauspuffanlage nach wären auch 350 oder 400 PS drin - keine Chance für Langeweile hinter dem Steuer. Im Sportprogramm geht es über die Berg- und Passstraßen nördlich von Los Angeles. Auf der legendären Route 2, dem immer schmaler werdenden Angeles Crest Highway, kann der Fronttriebler im Grenzbereich endlich zeigen, was er kann. Die Lenkung arbeitet gut, könnte im Sportmodus allerdings noch direkter, noch präziser sein. Fahrwerk, Bremsen und das Gesamtpaket gefallen und verbreiten Fahrfreude - wenn man sich mit dem sportlichen Auftritt so langsam arrangiert hat, denn das technische Paket ist überzeugender als der leichte Aufschneider-Look des Familienmodells, das doch einiges mehr sein möchte.

Ebenfalls gut abgestimmt präsentiert sich das mittlerweile achtstufige Doppelkupplungsgetriebe, das einem die manuellen Schaltvorgänge erspart und dafür sorgt, dass man vor wie nach der Kurve beide Hände am griffigen Steuer hat. Gut so, denn die Antriebskräfte des 1,5 Tonnen schweren Elantra N sind bei starken Beschleunigungsschüben allzu sehr spürbar. Wenn dem Kurvenjäger mit dem Henkelmann-Rucksack auf den Angeles Crest etwas fehlt, dann sind es ein Allradantrieb, der das Zucken aus dem Steuer verbannt und zudem einen Komfortmodus, der dem Fahrwerk auf schlechten Fahrbahnen die Härte nimmt.

Das Platzangebot des klassischen Viertürers präsentiert sich trotz der nur 2,72 Meter langen Radstandes mehr als ausreichend und die gute Serienausstattung unterscheidet sich nennenswert von den zahmeren Motorisierungen. So gibt es nicht nur das griffige Lenkrad mit zahlreichen Bedienelementen für Fahrzeugfunktionen und die zubuchbaren Sportattribute. Die Teilledersitze mit Alcantarabespannungen sind exzellent und das Rauhleder findet sich zudem noch an den Türtafeln. Sieht gut aus und fasst sich gut an. Die animierten Instrumente und der gut bedienbare Touchscreen - auch hier haben Techniker und Designer der Koreaner einen guten Job gemacht und zeigen der Konkurrenz, wie konsequent man Spartenmodelle mittlerweile bespielen muss, um erfolgreich zu sein. Das gilt nicht zuletzt auch für einen sehr wettbewerbsfähigen Preis: 33.400 US Dollar. So etwas könnte man auch in Europa vertragen. Mit Mut zur Mittelklasselimousine und Lust auf die nächste Kehre. Danke Hyundai.

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