New York Yellow Cabs werden japanisch

New Yorks Taxis sind Kult. Jetzt hat Bürgermeister Michael Bloomberg eine milliardenschwere Entscheidung getroffen und einen Großauftrag an Nissan vergeben. Dadurch ändert sich einiges.

Eine Ära geht zu Ende – eine neue Ära beginnt. New Yorks berühmte Taxis, die Yellow Cabs, werden bald ein einheitliches Gesicht bekommen. Und das ist, man staune: japanisch. Nicht der einheimische Konkurrent Ford - nein, der Autobauer Nissan bekommt den eine Milliarde Dollar schweren Zuschlag der Stadt für eine neue Taxi-Generation, wie Bürgermeister Michael Bloomberg am Dienstag bekanntgab. Im Rennen war auch noch der türkische Autohersteller Karsan Otomotiv gewesen.

Die ersten Fahrzeuge wollen die Japaner ab 2013 ausliefern, innerhalb von zehn Jahren sollen dann bis zu 26.000 neue Nissan-Taxis auf den Straßen der US-Metropole rollen. Liefern wird Nissan eine angepasste Version seines Minibusses NV200.

Sightseeing mit Panoramadach

Das Besondere an den neuen Cabs: Durch das Panoramadach bekommen Insassen einen besseren Rundumblick auf die Wolkenkratzer der Stadt. Ein schönes Schmankerl, und New Yorks Taxifahrer dürfen sich sicherlich schon einmal auf mehr Arbeit als Fremdenführer freuen.

Bürgermeister Bloomberg kommentierte das neue Taxi-Modell mit den Worten: Der Wagen sei "das erste speziell für New York gebaute Taxi und wird das exklusive Taxi der Stadt für ein Jahrzehnt".

Für Nissan ist der Taxi-Auftrag äußerst lukrativ – immerhin kostet jedes bestellte Fahrzeug satte 29.000 Dollar (rund 19.490 Euro). Doch die Japaner wollen noch mehr: Sie erhoffen sich einen wahren Vermarktungsboom durch zahlreiche Film- und TV-Produktionen, die in New York spielen.

Bisher sind auf New Yorker Straßen 13.237 Taxis von insgesamt neun verschiedenen Herstellern angemeldet unterwegs, darunter Ford, Toyota, Volkswagen und auch Nissan selbst. Sie sollen nun nach und nach durch die Nissan-Minibusse ersetzt werden.

Reuters
tav/AFP/Reuters