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Tesla, Mercedes und Co. So teuer ist der Tausch eines Akkus fürs Elektroauto

Zwei Mechaniker arbeiten an einem Elektroauto
Zwei Mechaniker führen Arbeiten an einem Elektroauto durch. Wer einen neuen Akku für sein Fahrzeug benötigt, muss oft mit Kosten im zweistelligen Tausender-Bereich rechnen. (Symbolfoto)
© Westend61 / Imago Images
Der Akku ist der wichtigste Bestandteil beim Elektroauto. Geht der kaputt, wird es für den Autofahrer oder die Autofahrerin teuer. Eine Übersicht darüber, wie hoch die Kosten eines Ersatz-Akkus bei Tesla, Mercedes und Co. sind.

Bei elektronischen Geräten lässt die Akkuleistung irgendwann nach – so auch beim Elektroauto. Ein Defekt ist ebenso möglich. Bei neueren Autos greift dann normalerweise die Garantie. Hier haben sich die meisten Autobauer auf eine Akkugarantie von acht Jahren und einer Laufleistung von 160.000 Kilometern geeinigt.

Besteht hingegen kein Anspruch auf Garantie, muss der Fahrzeugbesitzer oder die Fahrzeugbesitzerin selbst für die Kosten des defekten Akkus aufkommen. "Mit Angaben über konkrete Preise einer Batteriereparatur nach Ablauf der Garantie tun sich die Hersteller leider immer noch schwer, auch wenn Sie den Material- und Zeitaufwand sehr gut einschätzen können müssten", schreibt der ADAC. Also was kostet nun ein neuer Akku inklusive Einbau?

Die "Autobild" erfuhr auf Nachfrage von Tesla, dass der Elektro-Autobauer "grundsätzlich keine Preise für Akkus" kommuniziere. Daher habe man selbst "grundsätzlich keinen Zugriff auf diese Zahlen", so eine Tesla-Sprecherin. Laut einem ehemaligen Techniker habe ein Ersatz-Akku des Model X "schon vor Jahren" 15.000 Euro gekostet. Im Garantiefall ersetzt Tesla allerdings nicht den Akku, sondern erneuert den bestehenden Akku bloß. So sieht es auch bei anderen Autoherstellern aus. Sofern der vorliegende Schaden grundsätzlich von der Garantie abgedeckt wird, ersetzt der Hersteller einzelne Akkumodule oder tauscht die komplette Batterie aus. 

Zu beachten ist dabei aber, dass in der Regel eine Mindestgrenze an nutzbarer Akkukapazität festgelegt ist, welche bei 70 Prozent eben nach acht Betriebsjahren oder 160.000 Kilometern gesetzt ist. Erreicht ein Akku vor dem Ablauf der acht Jahre diese 70 Prozent Kapazität nach einer Vollladung nicht mehr, so kann ein Garantiefall geltend gemacht werden. 

Elektroauto: Preise für Ersatz-Akku im zweistelligen Tausender-Bereich

Die Kosten eines Ersatz-Akkus bleiben bei vielen Autoherstellern ein Geheimnis. Opel gab auf Nachfrage an, dass es keine Preise für Ersatz-Akkus gebe, da dieser Fall nicht auftreten könne. Audi und Fiat verraten die Preise ebenfalls nicht. BMW unterscheidet zwischen Versicherungsschaden durch Unfall oder Diebstahl und Defekt. Bei Ersterem liegen die Gesamtkosten bei 14.000 Euro, bei Defekt außerhalb des Garantiezeitraums geben die Münchener einen Preis von maximal 12.000 Euro an.

Bei VW sind die Preise ähnlich. Für die ID-Modelle sollen sie zwischen 10.000 und 15.000 Euro liegen, für die älteren Modelle auf MQB-Basis, wie den e-Golf und e-Up, sind es 10.000 bis 20.000 Euro. "Das Schwanken der Preise liegt an der Komplexität und der Stückzahl", erklärte ein VW-Sprecher. VW entwickelt eine "neue Einheitszelle", um die Akkupreise deutlich zu reduzieren. Auch sollen bald alte Akkus aufbereitet werden. Für Reparaturarbeiten innerhalb der Batterie wird das Fahrzeug schließlich an einen Hochvolt-Experten in einem der rund 450 Reparaturstützpunkte von Volkswagen übergeben.

Mercedes gibt indes genaue Preise für einen Tausch-Akku an. Sie liegen teils noch über dem Wert von 20.000 Euro. So kostet dieser für den EQA 15.209,22 Euro, für den EQS 19.603,12 Euro und für den EQV 27.230,31 Euro. Deutlich günstiger kommen Smart-Fahrerinnen und -Fahrer davon. Sie zahlen 6537,92 Euro. Voraussetzung ist allerdings, dass der alte Akku zurückgegeben wird. "Die Nachfrage nach einem Batterie-Tauschteil bewegt sich konstant im einstelligen Promillebereich", sagt Mercedes.

Honda beziffert den Preis für das e-Modell auf 7283 Euro, ein Ersatz-Akku für den Dacia Spring kostet 6769,65 Euro. Renault gibt für den Zoe, Kangoo ZE und Twingo Electric lediglich ungefähre Preise von jeweils etwa 9000 Euro an. Für das Leichtauto Twizy zahlen Kunden und Kundinnen circa 4000 Euro. Bei Nissan kostet ein Tausch-Akku 10.306 Euro für den kleinen Leaf-Akku und 15.516 Euro für den großen.

Volvo, Hyundai und Kai berechnen hingegen Preise pro Modul. Bei Defekten würden nur die schadhaften Module ausgetauscht, der Ausfall eines kompletten Akkus sei sehr unwahrscheinlich. Wie teuer dies also ist, wenn der Akku irgendwann in die Jahre gekommen ist, lässt sich nur durch die Addition aller Module ermitteln. So kostet etwa ein Ersatz-Akku für den Hyundai Kona-e zwischen gut 20.000 und knapp 34.000 Euro – je nach Batteriegröße. Bei den Kia-Modellen liegt der Preis zwischen etwa 6000 und 10.400 Euro, beim Volvo XC40 Recharge 37.854 Euro.

Aus- und Einbau erfordert mehrere Arbeitsstunden

Zusätzlich zum Kaufpreis des Ersatz-Akkus müssen betroffene Autofahrerinnen und -fahrer Kosten für den Akku-Austausch zahlen, welcher mehrere Stunden dauert. Einem Bericht des ADAC zufolge nimmt eine Modulreparatur des Aus- und Einbaus des gesamten Batteriegehäuses und Prüfungen ungefähr einen Tag in Anspruch. 

Der Akku-Austausch geht laut "Autobild" je nach Hersteller etwas schneller. Bei Dacia sind es beispielsweise 2,4 Arbeitsstunden, Honda berechnet 4,4 Stunden. Beim Hyundai e-Soul und e-Niro fallen bis zu 6,9 Arbeitsstunden an, beim Kia EV6 sogar 9,5 Arbeitsstunden. Renault gibt für den Kleinwagen Zoe 3,8 und für den Twingo Electric 3,0 Arbeitsstunden an. Auch beim Twizy fallen noch 2,5 Stunden an. Nissan ist da mit 2,3 bis 2,6 Arbeitsstunden beim Kompaktwagen Leaf etwas schneller. Generell muss mit Kosten von bis zu 200 Euro pro Arbeitsstunde gerechnet werden.

Quellen: Autobild, ADAC

nk

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