Wenn es um Fahrzeug-Studien geht, laufen französische Designer Amok. Zu jeder größeren Automobilausstellung lassen die Entwickler ihrer Phantasie freien Lauf und präsentieren ungewöhnliche Fahrzeuge, die zeigen sollen, wie die Zukunft des Automobils aussehen könnte. Renault geht auf der IAA mit dem Be Bop an den Start: ein Name, zwei Fahrzeuge.
Der inspirierende Tropfen
Tropfende Wasserhähne gibt es überall. Auch in Renaults Firmenzentrale. Wo allerdings der Privatmann zu Rohrzange und Dichtmaterial greift, lässt sich ein Auto-Designer inspirieren. Renaults Be Bop ist genau auf diese Weise entstanden. "Der Wassertropfen symbolisiert pure Aerodynamik", erklärt Michel Jardin, der Leiter von Renaults Abteilung für Konzeptfahrzeuge. Eine Eigenschaft, die den meisten Kompaktvans fehle.
Technische Daten
Motoren | Vierzylinder-Benzinmotoren (mit und ohne Turbolader) |
Hubraum | 1.600 und 2.000 ccm |
Leistung | 84 kW / 115 PS und 165 kW / 225 PS |
Länge/Breite/Höhe | 4.040/ 1.770 (1.800 SUV) / 1.550 (1.680 SUV) Millimeter |
Gewicht | 1.300 Kilo |
Ein Konzept, zwei Autos
Also entwarfen die Designer einen als Wassertropfen getarnten Kompaktvan. Um die Vielseitigkeit ihres Entwurfes zu unterstreichen, schlug der rundgelutschte Kieselstein zwei Wege ein. Eine Version geriet in die Hände von Renaults hauseigener Sportabteilung. Dort wurde er mit großen Alurädern und diversem Schnickschnack ausgerüstet und knallgelb angepinselt. Unter der Haube arbeitet ein Zweiliter-Turbomotor mit 225 PS. Sein Name: Be Bop. "Be" grün und "Bop" orange geschrieben.
Der zweite Entwurf wurde zum hochbeinigen Sports Utility Vehicle (SUV) umgerüstet. 21 Zentimeter Bodenfreiheit, Allradantrieb, grobstollige Geländereifen und 115 PS für den Abstecher über Feld, Wald und Wiese. Sein Name: Be Bop. "Be" orange und "Bop" grün geschrieben. Den ungleichen Zwillingen gemein sind Annehmlichkeiten wie ein riesiges Glasdach und schicke LCD-Instrumente im 3-D-Design.
Ungewöhnlicher Innenraum
Aufsehen dürfte vor allem aber die ungewöhnliche Innenraumgestaltung erregen. Be Bop-Passagiere sitzen auf schlanken Sitzen, die im Innenraum zu schweben scheinen. Der Trick: Das Gestühl ist lediglich am ausladenden Mitteltunnel verankert, der den gesamten Innenraum in der Mitte teilt. Über dem Mitteltunnel schwingt sich vom Armaturenbrett bis in den Kofferraum ein weißer Bogen, der in Form und Farbe an einen Elefantenstoßzahn erinnert. Den hinteren Mitfahrern bietet das Teil zusätzlichen Stauraum, während es im Cockpit Schaltung, Uhr und die wichtigsten Funktionstasten aufnimmt.
Ein Kompaktvan lebt von seiner Variabilität. Durch die "freischwebende" Bauweise lassen sich die hinteren Sitzgelegenheiten zusammenklappen und unter die Vordersitze schieben. Eigentlich eine nette Idee, die durch einen eingeschränkt nutzbaren Kofferraum bezahlt werden muss. Gänzlich unflexibel ist nämlich der dicke Mitteltunnel, an dem die Sitze aufgehängt sind.