Für einen Porsche GT oder Ferrari sollten es schon spezielle Hochgeschwindigkeitsreifen sein, damit man bei Tempo 300 nicht irgendwann die qualmenden Fetzen der Lauffläche im Rückspiegel sieht.
"Je schneller die Drehung des Reifens, desto höher die Fliehkräfte", erklärt Stefan Heine, Reifenentwickler im Continental-Konzern. Die Karkasse eines Hochgeschwindigkeitsreifens muss deswegen für extreme Fliehkräfte ausgelegt sein. Der größte Feind des Pneus aber ist die Wärme, die durch hohe Geschwindigkeiten und Schwingungen erzeugt wird. "Gummi ist ein schlechter Wärmeleiter, darum kann der Reifen beim Abrollen die aufgestaute Hitze nicht ausreichend an die Fahrbahn abgeben", erklärt Heine. Bei normalen Reifen würde sich deshalb ab einem bestimmten Tempo die Lauffläche einfach von der Karkasse ablösen. Die Gummimischung von Hochgeschwindigkeitsreifen muss daher so zusammengestellt werden, dass sie möglichst wenig Wärme erzeugt. Highspeed-Reifen haben außerdem eine vergleichsweise geringe Profiltiefe.
"Das Gewicht der Fahrzeuge wird immer größer"
Die Stützkonstruktion des Reifens schließlich darf nicht zu viele Schwingungen produzieren, denn diese würden ebenfalls für mehr Hitze sorgen. Der ContiSportContact 2 Vmax, der erste für 360 Km/h zugelassene Straßenreifen, hat spezielle Kühlrippen im Profil. "Durch diese Kühleinschnitte kann die Wärme besser abgeleitet werden", so Stefan Heine. Aber nicht nur immer schnellere Autos stellen die Reifenentwickler vor Herausforderungen: "Das Gewicht der Fahrzeuge wird immer größer", sagt Heine. Mehr Gewicht heißt mehr Belastung für die Reifen und letztlich mehr Wärmeenergie - und damit auch in Zukunft viel zu tun für die Reifenexperten.