Probleme mit den Bremsen beim Prius Toyota muss noch mehr Autos zurückrufen

Die schwarze Serie von Toyota reißt nicht ab: Nach dem Rückruf von Millionen Autos wegen klemmender Gaspedale beordert der Autobauer weltweit nochmals mehr als 400.000 Fahrzeuge zurück in die Werkstätten. Betroffen ist vor allem der Verkaufsschlager Prius.

Der japanische Autokonzern Toyota startet auch für sein Vorzeigemodell Prius eine weltweite Rückrufaktion wegen Problemen mit den Bremsen. Weltweit sind insgesamt 437.000 Hybridfahrzeuge betroffen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. In Deutschland sind es voraussichtlich 3500 Pkw. Bei den Fahrzeugen waren Probleme an den Bremsen festgestellt worden. Außer für den Prius und den Prius PHV sollen der Firma zufolge auch der SAI und der Lexus HS250 zur Kontrolle in die Werkstätten.

Konzernchef Akio Toyoda will am Dienstagvormittag eine Pressekonferenz geben und die nächsten Schritte des Autokonzerns erklären. Zuvor hatte er sich in einem Artikel in der "Washington Post" an die US-Verbraucher gewandt, denen er eine zügige Reaktion auf die technischen Schwierigkeiten zusagte. In den vergangenen Wochen hatte Toyota schon Millionen Fahrzeuge wegen klemmender Gaspedale und problematischer Fußmatten zurückrufen müssen.

"Wir müssen den Klagen noch aktiver nachgehen"

Toyoda versicherte, der Konzern kümmere sich um die "Sorgen", die das Hybridauto Prius mache. "Wir verstehen voll und ganz, dass wir den Klagen der Verbraucher noch aktiver nachgehen müssen und dass wir auf jegliches Sicherheitsproblem schnell reagieren müssen."

Dessen ungeachtet reichte in Kalifornien eine Toyota-Kundin Klage ein, da das Fahren des Prius wegen der Bremsprobleme gefährlich sei. Die Sammelklage ist vermutlich das erste Verfahren wegen der Bremsen. Ein Rückruf wegen klemmender Gaspedale bei anderen Modellen hatte schon vorher zu Klagen gegen den Autokonzern geführt.

Das Bremsproblem trete bei niedrigen Geschwindigkeiten, auf rutschigen Strecken und beim Fahren über Schlaglöcher auf, räumte Toyotas US-Vertriebschef Jim Lentz ein. Dabei gebe es eine Verzögerung, wenn das System vom "regenerativen" Bremsen, das die Batterie aufladen soll, auf hydraulisches Bremsen umschalte. "Was die Lösung ist, weiß ich nicht, aber wir werden alles tun, was nötig ist", sagte Lentz.

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AFP/DPA