Verkehr Tiefensee will Extra-Spur für Lastwagen

Kurz vor der Sommerpause legt Wolfgang Tiefensee los: Um die Staus auf deutschen Autobahnen zu reduzieren, geht der Bundesverkehrsminister mit jeder Menge Ideen an die Öffentlichkeit. Unter anderem sollen Lkw künftig nur eine Spur benutzen und zu Stoßzeiten mehr Maut zahlen.

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hat sich für eine Trennung der Fahrspuren für Lastwagen und Pkw auf deutschen Autobahnen ausgesprochen. "Mein Ziel ist, dass sich Lkw und Pkw auf den Autobahnen weniger in die Quere kommen. Dazu brauchen wir getrennte Spuren", sagte Tiefensee der "Bild am Sonntag". "Auf stark befahrenen Autobahnen sollten die Lastwagen ausschließlich die rechte Spur benutzen, alle anderen Spuren gehören den Autos", erklärte er.

Durch weniger Staus kann nach Ansicht Tiefensees auch der Benzinverbrauchs sinken. "Das Gebot der Stunde heißt Sprit sparen", sagte der Minister angesichts neuer Benzinpreisrekorde. "Ich befürchte, wir sind noch längst nicht am Ende der Preisspirale angekommen."

Die Spurentrennung auf Autobahnen will Tiefensee durch Überholverbote für Lastwagen erreichen. Er habe das Thema bereits mit seinen Länder-Kollegen erörtert. "Ich dringe darauf, dass weitere Verbote noch in diesem Sommer ausgesprochen werden", sagte Tiefensee. Von 12.200 Kilometern Autobahn in Deutschland seien 2500 staugefährdet. Auf 1300 Kilometern regelten moderne, elektronische Anlagen den Verkehr. "Ich will erreichen, dass die Länder auf den verbleibenden Stecken rasch Lkw-Überholverbote erlassen", so der Minister. Zu den Hauptverkehrszeiten in Ballungsräumen und bei Staus sollen zudem die Standstreifen auf Autobahnen als zusätzliche Spur freigegeben werden.

Höhere Lkw-Maut in Stoßzeiten

Als weitere Maßnahme zur Stauvermeidung sollen Straßenarbeiten auf Autobahnen künftig zügiger abgeschlossen werden. Die Maßnahmen sollen noch im Juli im Bundeskabinett verabschiedet werden, erklärte Tiefensee.

Nicht zuletzt will der Minister die Lkw-Maut künftig nach Uhrzeiten staffeln: "Wer unbedingt zwischen sechs und neun Uhr am Frankfurter Kreuz unterwegs sein will, muss mehr bezahlen als der Lkw-Fahrer, der die Autobahn zwischen neun und 15 Uhr nutzt. Dort ist dann mehr Raum für die Autofahrer."

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DPA/AP