Preisnachlass ab 1. Juni Warum man nicht den Tankrabatt zum Tanken abwarten sollte

Ein Auto tankt an einer Zapfsäule einer Tankstelle
Am 1. Juni tritt der Tankrabatt in Kraft. Es ist allerdings ratsam, noch vor dem Monatswechsel die Zapfsäule aufzusuchen. (Symbolfoto)
© Daniel Kubirski | Daniel Kubirski / Picture Alliance
Am 1. Juni tritt der Tankrabatt in Kraft. Er soll die Benzin- und Dieselpreise an den Tankstellen deutlich senken. Trotzdem sollten Autofahrer und Autofahrerinnen nicht bis dahin mit dem Tanken warten.

Der Krieg in der Ukraine hat die Spritpreise stark ansteigen lassen. Autofahrer und Autofahrerinnen zahlten bis zu 30 Cent mehr pro Liter. Nach Benzin- und Dieselpreisen von bis zu 2,30 je Liter haben sich die Preise nun zwar etwas stabilisiert, laut einer aktuellen Auswertung des ADAC sind sie aber noch immer hoch. Für einen Liter Super E10 zahlen Autofahrer und Autofahrerinnen im Durchschnitt aktuell 2,090 Euro, für Diesel sind es im Mittel 1,994 Euro. "Das Preisniveau ist nach Angaben des ADAC immer noch viel zu hoch", so der Automobilclub. Es bestehe "erhebliches Potenzial für deutliche Preissenkungen" an den Tankstellen.

Um für eine spürbare Entlastung an den Zapfsäulen zu sorgen, tritt am 1. Juni der Tankrabatt in Kraft. Benzin soll laut Bundesfinanzministerium um rund 35 Cent billiger werden, Diesel um knapp 17 Cent – jeweils inklusive der Ersparnis bei der Mehrwertsteuer. Dennoch sollten Autofahrer und Autofahrerinnen bis dahin nicht bloß kleinere Mengen Sprit tanken oder gar das Tanken hinauszögern, um Geld zu sparen.

Tankrabatt: Engpässe und sogar höhere Spritpreise möglich

Denn die Tankstellenbranche warnt vor Engpässen und langen Schlangen an den Zapfsäulen. In grenznahen Regionen könnte dem ADAC zufolge der Ansturm durch Autofahrer und Autofahrerinnen aus dem Ausland zusätzlich verstärkt werden. Demnach dürfte Geduld gefragt sein.

Auch könnte das Benzin in einigen Fällen sogar knapp werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat deshalb nicht ausgeschlossen, dass der Tankrabatt auch zu höheren Spritpreisen führen kann, "wenn alle am 1. Juni zur Tankstelle fahren". Dann sei die Nachfrage noch viel größer "und das Benzin wird auf einmal ein noch kostbareres Gut und dann haben wir den Preis gesenkt, aber in Wahrheit geht er nach oben", so Habeck.

Zudem bestellen Tankstellenbetreiberinnen und -Betreiber wegen der nachlassenden Nachfrage seit Anfang Mai weniger Sprit, da sie diesen ab dem 1. Juni für niedrigere Preise verkaufen müssen. Es empfiehlt sich daher, vor dem Inkrafttreten des Tankrabatts ausreichend Sprit zu tanken – besonders, wenn man zu Monatsbeginn auf sein Auto angewiesen ist.

Darüber hinaus ist zu beachten, dass die Tanks der Tankstellen am 1. Juni in unterschiedlicher Menge noch mit normal versteuertem Benzin und Diesel gefüllt sein werden. Erst wenn dieser vollständig verkauft und schließlich die niedrig versteuerten Kraftstoffe angeliefert werden, kommt es zum Preisnachlass. Der Tankrabatt soll nach aktuellem Stand bis Ende August gelten. Danach wird wieder der bisherige Steuersatz erhoben.

Quellen: ChipADAC, mit Material der dpa

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