Die Umstellung auf die Elektromobilität ist der größte Wandel, den die Autoindustrie jemals machen musste. Es reicht nicht, den Benzinmotor einfach durch einen Elektromotor zu ersetzen und anstelle des Tanks einen Akku einzubauen. Während ein Verbrennungsmotor grob gerechnet aus rund 1000 beweglichen Teilen besteht sind für ein Elektrofahrzeug nur noch 200 Teile nötig. Einspritzpumpen, Ketten, Kühler, Luft und- Ölfilter, Katalysator, die gesamte Abgasanlage – alles unnötig beim E-Auto.
Die in vielen Jahrzehnten perfektionierten, hocheffizienten Produktionsprozesse müssen weitgehend neu entwickelt und erprobt werden. Das kostet Milliarden. Nicht nur bei den Autokonzernen, auch die Zulieferindustrie muss sich neu erfinden. Die Branche ist im Umbruch und wird zudem von chinesischen Unternehmen stark unter Druck gesetzt. Nahezu die gesamte Produktion von Akkus findet in Fernost statt. Die chinesische Regierung schiebt die heimische Autoindustrie mit Macht Richtung Elektromobilität. Ohne enge Kooperationen mit China geht in Europa fast nichts mehr. Volvo und Smart gehören zu Geely, einem erst 1986 gegründeten chinesischen Autohersteller mit starker Ausrichtung au Elektrofahrzeugen. Die europäischen Hersteller sind spät dran mit dem Umbau.