Satte fünfeinhalb Seiten lang ist die Beschreibung des erwähnten Schlags im Begleitheft des Spiels. Ziemlich viel für eine Aktion, die ja eigentlich bald schon in Fleisch und Blut übergehen sollte. Da treiben einem Sätze wie dieser erst einmal die Sorgenfalten auf die Stirn: "Beim Schwingen des Schlägers mit dem rechten Analog-Stick werden Spieler bemerken, dass der Schwung Bewegungsenergie hat - das müssen sie in Betracht ziehen, wenn sie beurteilen, wo der Abschwung beginnen soll, da der Durchschwung nicht unmittelbar anhält." Bitte wie?
Nun, klingt komplizierter als es in Wahrheit ist. Im Wesentlichen geht es darum, den rechten Analog-Stick in einer gleichmäßigen Bewegung erst nach rechts und dann nach links zu schieben. Fertig. Ball fliegt. Wesentlich schwieriger wird es erst, wenn besondere Präzision verlangt wird, der Ball also nach dem Abschlag hinter einem Baum oder im Bunker landet. Hier, und das ist nicht anders als bei dem "Tiger Woods"-Konkurrenten, hilft das Lesen des Booklets nur bedingt. Am Ende zählt einzig die Erfahrung. Fußstellungen müssen dezent verändert, Ausholbewegungen reduziert werden. Neu und gänzlich anders als bei EA ist die Sichtposition während des Schlages, die der tatsächlichen des Spielers entspricht. Man blickt also von oben auf den Ball. Keine schlechte Idee, aber gewöhnungsbedürftig.
Wer will, übt zunächst und spielt dann einzelne Duelle. Kern des Spiels ist jedoch der Karriere-Modus, der - wie vieles andere - an den Branchenführer von EA erinnert, inhaltlich aber sogar noch etwas abwechslungsreicher ist. Schade nur, dass sich der Kalender, wie auch viele weitere schriftliche Hinweise im Spiel, allzu mickrig präsentieren. Wer zu weit vom Bildschirm wegsitzt, braucht da schon gute Augen.
ProStroke Golf - World Tour 2007
Hersteller/Vertrieb | Oxygen/Koch Distribution |
Genre | Sport |
Plattform | PlayStation2, PC, XBox |
Preis | ca. 40 Euro |
Altersfreigabe | o.A. |
68 Computergegner, verschiedene Schwierigkeitsgrade, Loch- oder Zählspiele, prominente Mitstreiter wie Colin Montgomerie und Sergio Garcia. Gäbe es "Tiger Woods" nicht, könnte sich "ProStroke Golf" sicher bei den Fans etablieren. So aber fallen zunächst die vielen Parallelen ins Auge, ebenso übrigens wie die Grafik, die dann doch deutlich hinter dem Konkurrenten zurückbleibt. Positiv in die Waagschale fallen dagegen den moderate Preis (rund 40 Euro) sowie die deutsche Sprachversion des Spiels, das für PC, PlayStation2, die PSP und die Xbox auf den Markt kommt. Leicht wird es "ProStroke Golf" dort aber sicher nicht haben.