Vor einigen Monaten kam "Top Spin 3" auf den Markt, das bisher beste, weil realistischste, aber eben auch anspruchsvollste Tennisspiel bisher. Wer eher auf den Partyfaktor setzt und es mit der Authentizität nicht so genau nimmt, der greift zu "Virtua Tennis 3" von Sega. Nun folgt für die Xbox 360 auch noch "Smash Court Tennis 3" von Namco Badai, das sich irgendwo zwischen den beiden Konkurrenten positioniert.
Ein paar hübsche Ideen gibt es: Neben dem erwähnten Videobeweis lässt sich mit einem Knopfdruck dafür sorgen, dass der eigene Spieler nach einem verlorenen Punkt sich maßlos ärgert. Oder völlig ironiefrei den Kontrahenten für seinen großartigen Lob lobt. Nutzt zwar nichts, ist aber hübsch abzusehen.
Durchaus gelungen ist der umfangreiche Pro-Tour-Modus, in dem man eine Karriere als Tennisspieler auf Rang 250 der Weltrangliste startet. Wer Herausforderungen besteht, Erfolge in Training und Wettkämpfen verbucht, dessen Fähigkeiten nehmen Schritt für Schritt zu. Zudem lässt sich der eigene, anfangs per Editor erstellte Tenniscrack optisch aufstylen. Nicht neu, das alles, aber eben recht gut gemacht. Klar, dass auch schnelle Schaukämpfe möglich sind. 16 Stars des weißen Sports stehen zur Verfügung, darunter Roger Federer, Amelie Mauresmo, Rafael Nadal und Maria Sharapova. Sie spielen auf fiktiven Plätzen, die aber recht fantasiereich gestaltet wurden. Tennis - mitten in Venedig. Zwischen den Wolkenkratzern von Dubai. Oder im kanadischen Wald.
Bleibt das Spiel selbst, bei dem zunächst eines auffällt: Es ist langsam. Echte Dynamik mag nicht aufkommen. Den Ballwechseln, die in der Regel entstehen, fehlt es an Abwechslung, den Kontrahenten und auch dem eigenen Spieler an Variabilität. Klar, es gibt alle Grundschlagarten, vom Top Spin bis hin zu Lob und Slice. Und wer triumphieren will, sollte sie auch alle beherrschen (in einem Übungsmodus wird zum Training gebeten). Nur schlagen sich die meisten spielerischen Versuche, den Gegner zum Beispiel unter Druck zu setzen, nicht wirklich im Ablauf der Ballwechsel wieder. Zudem mangelt es der Steuerung etwas an Präzision: Immer mal wieder gelingt es nicht, einen Ball zu erlaufen und sich präzise zum Schlag zu stellen, obwohl dafür eigentlich genügend Zeit war.
Hinzu kommt, dass die Computer-Kontrahenten die meiste Zeit ein ziemlich langweiliges, zähes Tennis spielen. Gegen sie alle müssen die meisten Punkte mühsamst erarbeitet werden. Unforced Errors gibt es kaum - und wenn doch, wird auch noch mit dem Schiri darüber diskutiert.
Smash Court Tennis 3
Hersteller/Vertrieb | Namco Bandai/Atari |
Genre | Sport |
Plattform | Xbox 360, PSP |
Preis | ca. 50 Euro |
Altersfreigabe | o.A. |
Positiv ins Gewicht fallen sicherlich die gelungenen Animationen, wenngleich es den deutlich erkennbaren Spielern ein wenig an Leben fehlt. - Ein Tennisspiel, eher für den Hobbyspieler, der zwischendurch mal den einen oder anderen Ball schlagen will. Echte Cracks können bei "Top Spin 3" bleiben.