Scheibes Kolumne High Tech muss mit

Das Jahr ist wieder einmal um: Stern.de-Kolumnist Scheibe düst ab in den wohlverdienten Urlaub. Bei den Vorbereitungen geht natürlich nichts ohne den Computer. Dieses Mal denkt der gestresste Familienvater vor allem an die Kinder.

Morgen früh geht der Flieger nach Florida. Familie Scheibe fährt zum ersten Mal seit langer, langer Zeit wieder drei und nicht nur zwei Wochen auf einmal weg. Da ist natürlich Panik pur angesagt, denn im Büro muss alles vorbereitet werden. So langsam ist die wichtigste Arbeit aber getan, und es kommt die Stunde, wo an die Kinder gedacht werden muss. Alle Eltern kennen diese Wahrheit aus eigener Erfahrung: Sind die Kids zufrieden, sind es die Eltern auch.

Ein Notebook für alles

Und so ist das Notebook, das ich mit in den Urlaub nehme, eigentlich nur zur Hälfte für mich bestimmt. Klar möchte ich auf dem Gerät ein wenig arbeiten und unterwegs meine E-Mails von Zuhause abrufen. Wichtiger ist das Gerät aber als mobiler DVD-Player. Schließlich können die Kinder mit dem amerikanischen Fernsehen nicht wirklich viel anfangen, weil sie die Sprache nicht verstehen. Und so habe ich etwa 15 DVDs eingesteckt, darunter ein paar Filme, die sie schon kennen, und ein paar, die sie noch nicht gesehen haben. Für Linus (8) ist auch "Crocodile Dundee 1" dabei. Der Familienrat hat getagt und beschlossen, dass er alt genug ist, um diesen Film sehen zu dürfen. Auf dem Notebook ist das Bild zum Glück groß genug. Damit der Sound etwas taugt, habe ich noch externe Boxen eingesteckt. Für uns Erwachsene habe ich auch noch ein paar Filme eingesteckt. Und für mich die ganz neue Konzert-DVD von Dido. Die kann ich dann abends schön über Kopfhörer hören, wenn ich noch ein paar Texte tippe. Ich brauche immer Musik zum Arbeiten, das war schon als Schüler so.

In den letzten Tagen habe ich auch noch an die 20 Hörspiele digitalisiert, "Conni", "Lauras Stern" und noch ein paar Krimis. Das können die Kinder dann mittags hören, wenn wir vor der Sonne in den Schatten flüchten und uns ein wenig ausruhen. Ich habe erst überlegt, ob ich den iPod mitnehme, mich dann aber dagegen entschieden. Ich habe wirklich schon genug Zeugs dabei.

Der Kampf gegen die Flugzeit

Für den langen Flug haben wir Bücher und ein paar Stickeralben eingesteckt. Außerdem habe ich zwei neue MP3-Player besorgt. Da passen zwar immer nur 128 MB drauf. Es reicht aber für genau drei Hörspiele. Auf beiden Geräten sind jeweils andere Hörspiele gespeichert. So kann jedes Kind drei Stunden lang zuhören und dann das Gerät mit dem Geschwisterkind tauschen. Macht sechs Stunden akustische Beschäftigung. Einen Film gibt es ja im Flieger wohl auch noch. Vielleicht schaffen wir es ja so irgendwie, zehn Stunden Flug zu überbrücken. Denn ich bezweifle, dass die Kinder freiwillig einschlafen. Schön wär's. Ich kann stundenlang fliegen, so lange ich nur ein Buch habe und man mich in Ruhe lässt.

Abends werden Fotos aussortiert

Im Urlaub geht natürlich nichts ohne die Digitalkamera - wie sich die Zeiten geändert haben. Das Gerät lade ich am Notebook auf, das vorne außerdem einen Slot für die SD-Speicherkarte hat. Da kann ich dann jeden Abend die aktuellen Fotos entladen und dank IrfanView gleich eine kleine Slideshow für die Familie starten. Und die Bilder löschen, die nicht so dolle sind.

Angesichts der ganzen Technik und der vielen Multimedia-Dinge, die ich mitnehme, frage ich mich natürlich, was wir denn früher gemacht haben. Stopp, ich kann mich an meine eigene Kindheit erinnern. Die Eltern lagen von morgens bis abends unterm Sonnenschirm und rösteten sich. Und die Kinder konnten selbst zusehen, wie sie sich beschäftigen. Ganz so schlecht war das auch nicht.

Eine Glosse von Carsten Scheibe, Typemania

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