"Wir nehmen das Feedback ernst", sagte Netflix, als der "Preview Club" vor über einem Jahr gegründet wurde. Ziel des exklusiven Angebots ist es, von den Zuschauern Meinungen und Stimmen einzuholen, um an Filmen und Serien vor der Veröffentlichung an das große Publikum noch einmal Verbesserungen vornehmen zu können. Wenn zum Beispiel das Ende einer Serie nicht plausibel wirkt, oder die Ironie eines Films nicht verstanden wird.
So soll es auch beim Film "Don't Look Up" mit Jennifer Lawrence und Leonardo DiCaprio passiert sein. Die Schauspieler spielen zwei Astronomen, die einen Asteoriden entdecken, der die Erde zerstören wird. Nach dem Feedback der Vorab-Zuseher wurde dem Film mehr Humor hinzugefügt, weil viele Zuschauer das Szenario als zu real empfanden. Obwohl die Meinungen über den Film bei Kritikern gemischt ausfielen, wurde die Satire innerhalb der Komödie sehr gelobt.
Zahl soll auf 10.000 Mitglieder erhöht werden
Bisher hat der exklusive "Preview Club" etwa 2.000 Mitglieder. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, möchte Netflix die Zahl an "Vorkostern" im kommenden Jahr auf 10.000 Mitglieder erhöhen. Wer mitmacht, muss sich allerdings an ein paar Regeln halten: Die Nutzer müssen nach dem Schauen eines nagelneuen Films oder einer Serie Fragebögen ausfüllen und ihre Meinung mit dem Unternehmen teilen. Um den Filmemachern allerdings auch kreativen Freiraum zu lassen, soll dieses Feedback nur begrenzt Einfluss nehmen.
Netflix wertet auch das Nutzungsverhalten der Zuschauer aus, um das Streaming-Angebot zu verbessern, die Nutzungsdauer zu steigern und letztendlich auch die Abonnenten auf der Plattform zu halten.
Amazon und Disney+ haben auch "Preview Clubs"
Auch Amazon hat mit "Amazon Preview" und Disney+ mit "Hulu Brain Trust" Programme, bei denen die Meinungen von Zuschauern eingeholt werden. Eine Teilnahme ohne große Hürden ist jedoch nicht möglich. Bei "Amazon Preview" können sich Prime-Mitglieder anmelden und werden dann eventuell ausgewählt. Bei Disney+ werden die Einladungen an Community Mitglieder verschickt.
Quellen: "Wall Street Journal", "TechCrunch"