Mit Sprachassistenten umzugehen, ist wortwörtlich kinderleicht. Sobald ein Kind ausreichend klar zu sprechen in der Lage ist, kann es auch anfangen, Alexa und Co. erste Befehle zu geben. Und etwa nach dem Schnuller zu fragen. In den USA hatte Amazons Assistentin nun aber einen schweren Aussetzer – und riet einem Kind zu lebensgefährlichem Verhalten.
Das berichtet die Mutter des Mädchens, Kristin Livdahl, bei Twitter. "Wir haben einige körperlich herausfordernde Übungen ausprobiert, etwa sich auf den Rücken zu legen und sich zu drehen, während man einen Fuß festhält", erinnert sie sich. "Wir hatten das von einem Sportlehrer bei Youtube. Das Wetter war schlecht. Und sie sollte noch eine Übung machen." Also habe die Zehnjährige Alexa danach gefragt. "Nenne mir eine Challenge, die ich machen kann", sagte sie zu Amazons Sprachlautsprecher Echo. Und der lieferte, aber anders als erhofft.
Schock-Challenge
Denn Alexa hatte einen wortwörtlichen Schockvorschlag parat. "Die Challenge ist einfach: Stecke ein Ladekabel halb in die Steckdose. Nun nimm eine Münze und halte sie an die halb herausragenden Zinken", heißt es in der bei Twitter als Screenshot aus der Alexa-App dokumentierten Antwort. Die Mutter reagierte blitzschnell. "Ich rief nur 'Nein, Alexa, Nein.' Als wäre sie ein Hund." Versucht hätte es ihre Tochter aber wohl ohnehin nicht: "Sie sagt, sie ist zu smart, um so etwas Dummes zu tun", beruhigt die Mutter die Mitlesenden.
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Wie genau es zu dem hochproblematischen Vorschlag kam, ist noch nicht offiziell bestätigt. In der Antwort betont Alexa, dass sie die Challenge auf einer Webseite gefunden habe, tatsächlich ging die gefährliche Aktion im letzten Jahr als "Penny Challenge" unter anderem bei Tiktok viral. Schon damals wurde auf Gefahren wie Verbrennungen, Elektroschocks und mögliche Feuergefahr aufmerksam gemacht.
Schnelle Reaktion
Amazon scheint den Fehler bereits behoben zu haben. Bereits kurz nach der Verbreitung des Tweets meldete sich das Social-Media-Team bei der Mutter, bat um Kontaktaufnahme. Gegenüber der "BBC" gab der Konzern an, Alexa so schnell es ging mit einem Update von solchen Vorschlägen abgebracht zu haben. "Sobald wir auf den Fehler aufmerksam wurden, haben wir schnell gehandelt, um ihn zu reparieren", betonte der Konzern. Tatsächlich berichteten an Livdahl gerichtete Tweets schon bald nach ihrer ersten Meldung, dass sie die Empfehlung nicht reproduzieren konnten.
Für Amazon dürfte der gefährliche Aussetzer mehr als ärgerlich sein. "Das Vertrauen der Kunden steht für uns im Zentrum unseres Handelns", betonte der Konzern gegenüber "BBC". "Und Alexa ist darauf ausgelegt, akkurate, relevante und hilfreiche Informationen zu liefern." Das ging diesmal fast nach hinten los.