Comeback mit neuer Adresse Streaming-Seite kino.to ist zurück

Knapp einen Monat ist es her, dass Ermittler in einer großangelegten Razzia die Streaming-Seite kino.to abgeschaltet haben. Jetzt ist die Seite unter neuem Namen zurück - und macht sich über die Filmindustrie lustig.

Transformers 3, Bad Teacher, Cars 2 - die Auswahl an aktuellen Filmen auf dem kino.to-Nachfolger ist riesig. Alles wirkt wie früher, nur der Name hat sich geändert: Aus kino.to wurde kinox.to. Aktuelle Blockbuster auf der Startseite, zahlreiche Dokumentationen, Filme und Serien werden via Stream angeboten. Dabei haben Ermittler im Juni mehrere Betreiber von kino.to festgenommen, Konten und Luxusautos beschlagnahmt und die Website gesperrt. Sie bezeichneten die Plattform kino.to als "hochkriminelles und profitorientiertes System". Wer hinter dem Nachfolger steckt, ist bisher unklar.

Spott gegen Filmindustrie und Staat

Auf der Startseite verspotten die Macher die Filmindustrie und den Staat: "Denkt ihr wirklich, ihr könnt uns stoppen, nur weil ihr haufenweise Geld habt?" In der Botschaft kritisieren die Betreiber die deutschen Politiker und bedanken sich bei der Hacker-Gruppe Anonymous. Sie verabschieden sich mit den Worten "Legenden können schlafen, aber sie werden nie sterben. Euer KinoX.to Team". Aufgrund des großen Andrangs ist die Website häufig nicht erreichbar. Auch die Seite der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) ist momentan offline, laut dem IT-Nachrichten Portal Gulli werden die GVU-Server momentan attackiert.

Das erneute Auftauchen der Seite überrascht GVU-Pressesprecherin Christine Ehlers nicht. "Dass es vergleichsweise lange gedauert hat, bis diese Resteverwertung von kino.to online gestellt wurde, offenbart, wie empfindlich die Aktion der Generalstaatsanwaltschaft Dresden die Szene getroffen hat." Die aktuellen Ermittlungen zeigen, wie professionell das System kino.to funktionierte. Jahrelang legten die Betreiber falsche Fährten, um den Behörden zu entwischen. Erst durch einen Verrat in den eigenen Reihen bekamen die Ermittler den entscheidenden Hinweis, der zur Festnahme des mutmaßlichen kino.to-Chefs führte.

DPA
cf/DPA

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