Die im US-Kongress diskutierten Anti-Piraterie-Gesetze werden hitzig diskutiert. Anfang der Woche drohte Wikipedia-Gründer Jimmi Wales, das OnlineNachschlagewerk zu schließen,sollte das gesetz verabschiedet werden. Jetzt äußerte sich auch Googles Sergey Brin äußerst kritisch.
Auf seinem Google+-Konto postete der Mitbegründer von Google ein Statement, in dem er warnt, dass die USA nach dem Durchwinken der Gesetze mit den Diktaturnationen der Welt gleichzusetzen wären. Die besagten Gesetzesentwürfe, die momentan zur Debatte stehen, sind der sogenannte "Stop Online Piracy Act (SOPA) sowie der Protect IP Act (PIPA). Das Vorgehen der USA führte zu heftiger Kritik von Yahoo!, Flickr & Co. Webfreiheit-Aktivisten sehen ebenso eine Gefahr und befürchten, dass die Einführung der Gesetze einen nachhaltigen Effekt auf Meinungsfreiheit und Innovation haben wird. Es wird außerdem angenommen, dass ein Anstieg von Internetzensur die Folge der Gesetze sein könnte.
Auch Sergey Brin teilt diese Bedenken und schreibt: "Bedenkt mein Erstaunen, dass die aktuellste Gefahr für die Meinungsfreiheit gerade von den USA ausgeht. Zwei Gesetzesentwürfe werden momentan im US-Kongress diskutiert (SOPA und PIPA), die der US-Regierung und Urheberrechtsinhabern unglaubliche Macht geben könnten. Obwohl ich deren Ziel, Piraterie zu reduzieren, unterstütze, glaube ich nicht, dass dies der richtige Weg ist. Ich bin schockiert, dass unsere Gesetzesmacher zu solchen Mitteln greifen, die uns auf die gleiche Stufe mit Diktaturnationen stellen."
Tech-Branche ist entsetzt
In den Chor der Entrüsteten reihen sich auch andere Schlüsselfiguren der IT-Branche ein. Sogar ein offener Brief wurde an Washington geschrieben. Darin heißt es: "Wir bitten den Kongress dringend, die geplanten Änderungen genau zu durchdenken, bevor die bisherigen Bestimmungen, die das Internet stützen, geändert werden. Lasst die kommende Generation an Entrepreneuren und Gründern dieselben Chancen haben, die wir alle hatten."
Zu den Unterzeichnern des offenen Briefes zählen IT-Größen wie Mitchell Baker (Mitbegründer von Mozilla Firefox), Jack Dorsey (Mitbegründer von Twitter), Jerry Yang (Mitbegründer von Yahoo!), Chad Hurley (Mitbegründer von YouTube) und Pierre Omidyar (Gründer von eBay).
Die beiden Gesetze wurden initiiert, um US-Patente und das geistige Eigentum zu schützen, könnten aber weitaus weitreichendere Folgen für die Webfreiheit haben.