Mit Powerpoint-Präsentation "Um das zu finanzieren, muss man auch mal Leute erschießen" – so überzeugte ein Teenager seine Eltern von GTA

Ein Teenager sitzt am PC und freut sich
Erfolg: Weil seine Powerpoint-Präsentation so überzeugens war, darf ein Teen "GTA 5" spielen.
Das Gangster-Spiel "Grand Theft Auto 5" ist äußerst beliebt – und erst ab 18 erlaubt. Um die Erlaubnis seiner Eltern zu erhalten, es trotzdem spielen zu dürfen, bastelte ein 14-Jähriger eine Powerpoint-Präsentation.

In dem Open-World-Computerspiel "Grand Theft Auto 5" schlüpft man in die Rolle eines Kriminellen. Die Hauptaufgaben des Spiels liegen darin, Verbrechen zu begehen, Widersacher auszuschalten und Wertgegenstände zu klauen. Man kann aber auch Golf und Tennis spielen, oder stundenlang ohne böse Absichten in schnellen Autos durch die hübsche Spielwelt namens Los Santos düsen.

Das inzwischen recht betagte Spiel ist äußerst beliebt und gewinnt auch dadurch immer mehr Fans, da berühmte Influencer:innen Rollenspiele in der virtuellen Welt veranstalten und über Wochen und Monate darin eine Art zweites Leben führen.

Mit Powerpoint gegen Verbote

Dass man als Zuschauer dieser Livestreams selbst mitmachen möchte, ist verständlich. Dumm nur, wenn das Alter einen Strich durch die Rechnung macht und man das Spiel eigentlich noch nicht spielen darf – weil man zu jung ist. Ein 14-jähriger Teenager wollte das nicht hinnehmen und baute für seine Eltern eine Powerpoint-Präsentation, die der Podcast "Couple of" von Iris Gavric und Matthias Renger vor wenigen Tagen der Öffentlichkeit präsentierte.

Aufgebaut ist die Präsentation in fünf Kapitel, eines davon beinhaltet lediglich die Quellen. Der junge Mann gibt an, die Informationen für seine Recherche von Seiten wie "Gutefrage.net" erhalten zu haben. Bei der Vorstellung des Spiels, das seine Eltern ihm zwar verboten haben, aber aus seiner Sicht offenbar nicht gut genug kennen, schreibt er: "Man muss keiner festen Story mit brutalen Foltermethoden folgen, sondern kann auch einfach machen, was man möchte."

Spaß kostet, liebe Eltern

Er zählt auf, dass man Autos und Häuser kaufen, die Autos tunen und seine Spielfigur in Modegeschäften ausstatten könne. Dazu heißt es: "Und ja: Um all das zu finanzieren, muss man auch mal Überfälle durchführen und auch Leute erschießen." Er relativiert: "Diese Überfälle bestehen jedoch nicht nur aus roher Gewalt, sondern auch aus viel Taktik und Planung, die man zusammen mit Freunden durchführen kann."

Es folgen Gründe, warum der Teenie "GTA 5" unbedingt spielen will. Unter anderem, weil sein Freund woanders wohne und man so in Kontakt bleiben könne, aber auch, weil ihn der strategische Anspruch reize und er es gut fände, sich den virtuellen Charakter nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten.

Danach geht er auf die Altersbeschränkung ein. Er beantwortet seinen Eltern die Frage, ob er das Spiel trotz der vielen Gewalt spielen dürfen sollte (Spoiler: ja.). Als Grundlage für seine Argumentation fertigte er eine Pro-Contra-Liste. Die Nachteile: Es werde geschossen, Gewalt werde normalisiert. Das könne dazu führen, schreibt der Teenager, dass "ich gewalttätig werden und auch Leute erschießen wollen könnte." Diese wenig erfreuliche Aussicht relativiert er umgehend und schreibt: "Diese Argumente sind nur von essentieller Bedeutung, wenn die Person, die das Spiel spielt, zu labil ist – was bei mir offensichtlich nicht der Fall ist." Das "Amokläufer-Argument" sei "nur zu Demonstrationszwecken" aufgeführt.

Als Fazit bittet der Jugendliche wenig überraschend darum, ihm die Erlaubnis zu erteilen, "GTA 5" spielen zu dürfen. Es heißt: "Ich komme zu dem Schluss, dass ich durchaus bereit für 'GTA 5 Online' bin und alles verkraften kann, was in dem Spiel vorkommt." Nach Lektüre der Präsentation fragt Matthias Renger neugierig, ob der 14-Jährige damit durchgekommen sei. Die Antwort von Gevric, deren Zuhörerin ihr die Präsentation geschickt hatte, lautete: "Na klar, er hat's erlaubt bekommen."

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