Bereits Anfang des Jahres sorgte der Trojaner "DNS Changer" für Aufsehen: Die Schadsoftware verändert die Netzwerkeinstellungen von PC- und Mac-Systemen so, dass Internetanfragen auf Server von Kriminellen umgeleitet werden. Ist der Rechner mit der Software befallen, könne der Browser Internetnutzer beim Besuch häufig genutzter Seiten auf manipulierte Websites umleiten, erklärt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Zwar sind die Kriminellen, die hinter dem Programm stecken, längst vom FBI verhaftet wurden - viele Opfer haben aber immer noch die Schadsoftware auf ihrem Computer installiert. Ihnen droht am Montag der Web-Blackout.
Damit nicht auf einen Schlag Millionen Rechner in aller Welt ausfallen, hat die US-Behörde nach der Festnahme der Computerkriminellen ungefährliche Ersatzserver eingerichtet, um die Betroffenen nicht vom Internet auszusperren. Doch jetzt wird es ernst: Am Montag, den 9. Juli, werden gegen 6 Uhr morgens (MEZ) die provisorisch eingerichteten Server abgeschaltet. Wer noch einen infizierten Computer nutzt, kommt dann praktisch nicht mehr ins Netz. Laut BSI greifen immer noch rund 20.000 Deutsche täglich auf die Ersatz-Server des FBI zu.
Über die gemeinsam vom BSI, dem Bundeskriminalamt und der Deutschen Telekom betriebene Internetseite www.dns-ok.de können Sie überprüfen, ob Ihr Rechner von der Schadsoftware befallen ist. Bei einer Infizierung mit dem Trojaner erscheinen auf der Seite eine Warnmeldung sowie Tipps, wie Sie den Schädling entfernen und die korrekten Systemeinstellungen wieder herstellen können.
Das Schadprogramm gelangte über Lücken im Browser oder unsichere Plugins auf den Rechner. Deswegen bietet das Anti-Bot-Beratungszentrum auch einen Browsercheck, der ihren Browser und alle Erweiterungen auf dem aktuellsten Stand hält. Das entfernt nicht den DNS Changer - hält aber weitere Schädlinge fern.
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