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Noch 20.000 PCs mit "DNS Changer"-Trojaner infiziert So checken Sie ihren Computer

Mehr als 20.000 Computer sind in Deutschland immer noch mit der Schadsoftware "DNS Changer" infiziert. Wenn der Server am Montag abgeschaltet wird, könnten sie vom Netz ausgeschlossen werden. Wir erklären, wie Sie ihren Rechner prüfen und den Trojaner entfernen.

Bereits Anfang des Jahres sorgte der Trojaner "DNS Changer" für Aufsehen: Die Schadsoftware verändert die Netzwerkeinstellungen von PC- und Mac-Systemen so, dass Internetanfragen auf Server von Kriminellen umgeleitet werden. Ist der Rechner mit der Software befallen, könne der Browser Internetnutzer beim Besuch häufig genutzter Seiten auf manipulierte Websites umleiten, erklärt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Zwar sind die Kriminellen, die hinter dem Programm stecken, längst vom FBI verhaftet wurden - viele Opfer haben aber immer noch die Schadsoftware auf ihrem Computer installiert. Ihnen droht am Montag der Web-Blackout.

So funktioniert das DNS-System

Das Domain Name System (DNS) gehört zu den Grundpfeilern des Internets. Es wandelt eine gut lesbare Adresse wie www.stern.de in die für die Kommunikation zwischen Computern im Netzwerk benötigte IP-Adresse um. Im Fall von stern.de ist das 194.12.192.65. Normalerweise werden DNS-Server von Internanbietern betrieben, auf die ihre Kunden beim Surfen automatisch zugreifen. Ab Montag können Internetseiten auf einem befallenen Computer nur noch direkt über die IP-Adresse aufgerufen werden.

Damit nicht auf einen Schlag Millionen Rechner in aller Welt ausfallen, hat die US-Behörde nach der Festnahme der Computerkriminellen ungefährliche Ersatzserver eingerichtet, um die Betroffenen nicht vom Internet auszusperren. Doch jetzt wird es ernst: Am Montag, den 9. Juli, werden gegen 6 Uhr morgens (MEZ) die provisorisch eingerichteten Server abgeschaltet. Wer noch einen infizierten Computer nutzt, kommt dann praktisch nicht mehr ins Netz. Laut BSI greifen immer noch rund 20.000 Deutsche täglich auf die Ersatz-Server des FBI zu.

Über die gemeinsam vom BSI, dem Bundeskriminalamt und der Deutschen Telekom betriebene Internetseite www.dns-ok.de können Sie überprüfen, ob Ihr Rechner von der Schadsoftware befallen ist. Bei einer Infizierung mit dem Trojaner erscheinen auf der Seite eine Warnmeldung sowie Tipps, wie Sie den Schädling entfernen und die korrekten Systemeinstellungen wieder herstellen können.

Das Schadprogramm gelangte über Lücken im Browser oder unsichere Plugins auf den Rechner. Deswegen bietet das Anti-Bot-Beratungszentrum auch einen Browsercheck, der ihren Browser und alle Erweiterungen auf dem aktuellsten Stand hält. Das entfernt nicht den DNS Changer - hält aber weitere Schädlinge fern.

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Christoph Fröhlich mit Agenturen

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