Von seinen ständigen Golf-Spielen bis zum Verdacht einer Russland-Connection: Donald Trumps Präsidentschaft ist seit dem ersten Tag von kleinen und großen Skandalen geprägt. Neben seinen Ausfälligkeiten und dem Vorwurf des Wahlbetrugs, steht vor allem seine extrem wirtschaftsnahe Politik im Fokus der Kritik. Jetzt hat sie ihm sogar die Wut der Porno-Branche eingebracht.
Schuld sind die neuen Internetregeln des Präsidenten. Die erlauben es den Internet-Anbietern, die Surf-Daten ihrer Kunden zu verkaufen - inklusive aller Details. In Deutschland würden dann etwa Telekom, Vodafone und so weiter eine Liste der von ihren Kunden besuchten Webseiten verschachern. Damit sind für interessierte Unternehmen nicht nur jede Menge persönlichster Google-Suchen, das Shopping-Verhalten und die Sehgewohnheiten bei Netflix und Co. von Millionen von Nutzern analysierbar, sondern eben auch die Porno-Historie und andere Peinlichkeiten.
Die Porno-Historie als Ware
Viele US-Bürger sind entsprechend entsetzt. Selbst, wer wirklich nichts zu verbergen hat, wird schließlich nicht seine sexuellen Vorlieben mit beliebigen Firmen teilen wollen. Deshalb haben Pornhub und die Schwesterseite Youporn sich jetzt offen gegen Trump gestellt: Beide schalten von nun an automatisch die Verschlüsselung über HTTPS für jede Verbindung ein.
Dadurch ist zwar nicht verschleiert, dass man überhaupt auf Porno-Seiten zugreift, die genauen Inhalte, die man sich dort anschaut, bleiben aber verborgen. "Als eine der meistbesuchten Webseiten der Welt schulden wir es unseren Nutzern, ihre Vertraulichkeit und ihre Sicherheit zu gewährleisten", erklärte Youporn-Vizechef Brad Burns in einem Statement. Laut Google gehören Youporn und Pornhub zu den 100 meistbesuchten Webseiten der Welt.
Im Netz kommt die Aktion gut an. Viele Nutzer teilen ein Bild der Trump-kritischen Seite "Cafe.com". "Willkommen in Amerika von 2017, wo sich Porno-Seiten mehr um euch sorgen als die Regierung."
