Twitter braucht jeden Cent – das ist kein Geheimnis. Seit Elon Musk das Unternehmen übernommen hat, folgt eine radikale Sparmaßnahme nach der anderen. Besonders viel scheint sich der neue Eigner von der Einstellung sämtlicher Verbindlichkeiten versprochen zu haben, denn sehr schnell stoppte Twitter auf Befehl von Musk Zahlungen für Reisekosten, Rechnungen aller Art und eben auch Mietzahlungen.
Letzteres würde in der Theorie tatsächlich viel Geld sparen, denn Twitter hatte sich über die Jahre an den besten Adressen bedeutender Großstädte eingerichtet, darunter mitten in San Francisco, New York, Singapur, London und an vielen weiteren Standorten. Insgesamt sollen es über 25 sein.
Klagen gegen ausstehende Mieten – und Rauswurf von Twitter
Doch Elon Musk hat ein Problem offenbar gekonnt ignoriert: Mietzahlungen für Büros, für die das Unternehmen Verträge abgeschlossen hat, sind nicht optional. Das führte unter anderem bereits in Singapur zu Zwangsräumungen – und selbstverständlich auch zu Klagen.
Mit König Charles III. gesellt sich nun ein äußerst prominenter Gläubiger dazu. Wie "Reuters" berichtet, zieht auch der "Crown Estate" gegen Twitter vor Gericht – und der untersteht niemand geringerem als dem britischen Monarchen.
Der "Crown Estate", oder das Krongut im Besitz der britischen Krone, ist eine unabhängige Organisation, die prinzipiell dem amtierenden Monarchen gehört – mit einer Einschränkung: Das Krongut ist nicht das private Eigentum des Königs und Erlöse, die durch den Besitz generiert werden, wandern in die Staatskasse. Der Monarch erhält als Gegenleistung jährlich eine üppige Zahlung – so hat es König George III. 1760 entschieden.
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2,6 Millionen Pfund Miete im Jahr
Zum "Crown Estate" gehört ein großes Besitzportfolio, der Gesamtwert wird auf 13,4 Milliarden Pfund geschätzt. Rund vier Milliarden Pfund entfallen dabei auf Immobilien in Städten und auf dem Land. Unter anderem gehören die gesamte Regent Street, die Hälfte des Londoner Stadtteils St. James's, zahlreiche Einkaufszentren und Grundstücke von Kensington Palace Gardens dazu. Das Twitter-Bürogebäude auf der Air Street ebenfalls.
Wie der "Daily Telegraph" berichtet, sollen Hinweisschilder und Logos bereits vom Gebäude entfernt worden sein, aber jemand, der dort arbeitet, habe bestätigt, dass Twitter dort weiterhin residiere. Die Miete für das Büro im dritten Stock soll 2,6 Millionen Pfund jährlich betragen.
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