Meta Mit personalisierter Werbung verdient Facebook Milliarden – jetzt will die EU sie verbieten

Meta-CEO Mark Zuckerberg Facebook
In der EU könnte es für Mark Zuckerberg und sein Unternehmen Meta hart werden. Die Haupteinnahmequelle von Facebook und Instagram ist bedroht
© Mark Lennihan / DPA
Die kommenden zwei Wochen sind entscheidend für Meta-CEO und Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Irland soll dem Konzern den wohl wichtigsten Geldhahn abdrehen – und personalisierte Werbung verbieten.

Die goldenen Zeiten für Facebook und Instagram drohen zu enden: Der Europäische Datenschutzausschuss (EDSA) will dem Mutterkonzern Meta das Anzeigen personalisierter Werbung ohne ausdrückliche Zustimmung durch den Nutzer verbieten. Bereits am Freitag sei diese Anordnung laut EDSA bei der zuständigen irischen Datenschutzbehörde eingegangen. Die Frist: 14 Tage.

Meta droht schmerzhafter Umsatzrückgang

Bisher reagierte Meta auf die für den Milliardenkonzern brenzlige Situation nicht. Auch eine Anfrage des stern ließ man unbeantwortet. Personalisierte Werbung ist für den Meta-Konzern das wohl einträglichste Standbein. Seit Jahren sammelt und hortet das Unternehmen Daten seiner Nutzer, um Anzeigen so zielgerichtet wie möglich ausspielen zu können. 

Darin sind die sozialen Netzwerke von Mark Zuckerberg inzwischen so gut geworden, dass man nicht selten den Vorwurf hört, die Smartphones würden ihre Besitzer abhören, da kurz nach Gesprächen über ein bestimmtes Thema entsprechende Werbung auftaucht. Zahlreiche Tests haben bewiesen, dass das in der Realität andere Gründe hat, aber es trifft zu, dass der Meta-Konzern sehr genau über seine Kunden Bescheid weiß.

Genau darin liegt allerdings auch der Grund für das drohende Aus der bislang stets verlässlichen Einnahmequelle: Den Ausschuss beschäftigt die Frage, ob Meta ausreichend über die tiefgreifende Datenverarbeitung aufklärt und sich auf transparentem Wege eine Erlaubnis für das Anzeigen der maßgeschneiderten Anzeigen einholt.

Abo-Modell wohl als Rettungsring gedacht

Bislang, so heißt es in einem Bericht des Fachmagazins "Bleeping Computer", habe Meta zwar versprochen, sich die Zustimmung seiner Nutzer einzuholen, passiert sei aber nichts. Diese Untätigkeit führte nun offenbar dazu, dass norwegische Datenschützer, von denen die Kritik ursprünglich ausging, ihre Beschwerde erfolgreich auf EU-Ebene eskaliert haben.

Die einzige sichtbare Reaktion des Zuckerberg-Imperiums ist bisher die geplante Einführung eines Bezahl-Abos für Facebook- und Instagram-Nutzer, die gegen eine Gebühr von bis zu 13 Euro monatlich keine Anzeigen mehr sehen müssen (hier erfahren Sie mehr). Es heißt, das neue Bezahlmodell hänge direkt mit den Datenschutz-Streitigkeiten zusammen.

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