Alexa überall - das scheint das Motto des Onlinehändlers Amazon zu sein. Am Mittwochabend hat der Konzern in Seattle satte 15 neue Geräte vorgestellt, in denen die firmeneigene Sprachassistentin Alexa verbaut ist. Neben weiteren Lautsprechern wagte sich Amazon auch in völlig neue Kategorien vor, darunter einen smarten Ring (Echo Loop), eine Brille mit eingebautem Mikrofon (Echo Frames) und kabellose Kopfhörer, die sogenannten Echo Buds.
Die kabellosen Ohrhörer mit Alexa-Funktion sollen ab Ende Oktober ausgeliefert werden und dürften einer der größten Hoffnungsträger für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft sein. Mit einem günstigeren Preis will der Konzern Apple das Wasser abgraben, der das rasant wachsende Kopfhörer-Geschäft derzeit noch dominiert.
Darum trug der Amazon-Manager Apples Kopfhörer
Doch das TV-Interview, das Apples Produkt-Chef Dave Limp im Anschluss an die große Alexa-Show gegenüber "Bloomberg" gab, dürfte dafür nicht besonders hilfreich gewesen sein. Denn während Limp im Inneren der futuristisch anmutenden Spheres-Kuppeln über die Verbesserungen der Sprachassistentin Alexa und die neuen Lautsprecher spricht, kann man den Blick kaum von dem weißen Stengel abwenden, der aus seinem rechten Ohr ragt. Dabei handelt es sich nicht um die eigenen Echo Buds, wie man erwarten würde, sondern um Apples AirPods. Es dauerte dementsprechend nicht lange, bis sich das Bild in sozialen Netzwerken verbreitete.
Doch wie konnte es überhaupt zu der ungewöhnlichen Situation kommen? Immerhin wird bei Produktpräsentationen dieser Art seitens der Hersteller nichts dem Zufall überlassen. Die Erklärung ist simpel: In dem Video sind nicht Limps Kopfhörer zu sehen. Die Tech-Analystin Carolina Milanesi, die "Bloomberg" ebenfalls ein Interview gab, schreibt auf Twitter: "Es handelte sich um Bloombergs AirPods."
Dave Lee, Silicon-Valley-Reporter der britischen "BBC" pflichtet dem bei und vermutet, dass es wohl technsiche Probleme mit der Leitung gab, mit der der Interviewte die Fragen der Redaktion hört. Als Backup nutzte das TV-Team einen AirPod von Apple, der mit einem iPhone der Redaktion verbunden war, damit Limp die Fragen der Redaktion hören konnte. Statt sich über das Bild lustig zu machen, sollte man Limp deshalb hoch anrechnen, dass er das Interview trotzdem gegeben hat - wohlwissend, dass die dabei entstehenden Bilder ein Eigenleben entwickeln würden.
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