Wer kontrolliert, was die Menschen im Internet finden, kontrolliert das Internet. Keiner weiß das besser als Google, schließlich ist die Suchmaschine das Herz des Internet-Giganten. Kein Wunder also, dass der Konzern viel dafür tut, damit die Internet-Nutzer brav weiter googeln. Überall klappt das aber nicht.
Google investiert Milliarden für seine Vorherrschaft im Suchgeschäft: Satte drei Milliarden Dollar (etwa 2,6 Milliarden Euro) soll das Unternehmen jährlich allein an Apple zahlen, um im dem iPhone-Browser Safari weiter die Standard-Suchmaschine zu bleiben. Das berichtet der Börsenanalyst A.M. Sacconaghi Jr. in einem neuen Bericht für seinen Arbeitgeber Bernstein. Nach seiner Schätzung könnten Googles Zahlungen ganze 5 Prozent von Apples Jahresgewinn 2017 ausmachen - weil sie für den iPhone-Konzern fast reinen Profit darstellen. Die Einnahmen würden demnach in Apples Service-Sparte angerechnet, die in den letzten Jahren rasant zugelegt hatte.
Teure iPhone-Suche
Der Preis für den Platz im Suchschlitz ist in den letzten Jahren drastisch gestiegen. 2014 hatte ihn sich Apple noch "nur" mit einer Milliarde Dollar vergolden lassen, berichtete "Bloomberg". Für Google lohnt sich die Investition trotzdem. Schließlich wäre es ein herber Schlag, wenn die mehr als eine Milliarde aktiver iOS-Geräte plötzlich nicht mehr bei Google suchen würden. Nach Schätzungen hatten iOS-Geräte in der Vergangenheit bis zu 75 Prozent von Googles Mobileinnahmen ausgemacht. Und das, obwohl es knapp doppelt so viele aktive Android-Geräte gibt. Google soll dieses Jahr etwa 50 Milliarden Dollar mit mobiler Werbung einnehmen, berichtet "Recode".
Noch muss man auf iPhone und Co. manuell auswählen, wenn man eine andere Suchmaschine nutzen möchte - mit einer Ausnahme: Die Sprachassistentin Siri sucht schon seit Jahren mit der Microsoft-Suchmaschine Bing. Der einfache Grund: Google erlaubt die Anzeige von Suchergebnissen nur in der typischen Google-Ansicht. Vermutlich weil dort auch die Werbelinks zu sehen sind. Apple will die Ergebnisse aber direkt im Siri-Interface platziert haben, was mit Bing möglich ist. Auch Amazons Alexa sucht wohl aus diesem Grund mit Microsofts Suchmaschine, schließlich kann der Lautsprecher ohne Display schlecht eine Google-Ansicht zeigen. Microsofts Cortana nutzt ohnehin Bing. Der einzige Sprachassistent mit Google-Suche ist daher Googles Assistent.
So sucht Siri bei Google
Mit einem einfachen Trick kann man allerdings auch Siri überreden, Google zu benutzen, zumindest für die jeweilige Suche. Man muss die Anfrage nur mit "Google ..." beginnen und dann die gewünschten Suchbegriffe anhängen, schon googelt auch Siri. Die Ergebnisse lassen sich aber nicht bei gesperrtem Bildschirm anzeigen - weil sie in der bekannten Google-Ansicht erscheinen und dafür ein Browser-Fenster brauchen.
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"Nicht stören" wird in iOS 12 noch praktischer. Hält man das Halbmond-Symbol im Kontrollzentrum gedrückt, erscheint eine Auswahl, wie lange der Modus eingeschaltet bleiben soll - und die neue Möglichkeit, ihn bis zum Verlassen des aktuellen Ortes aktiv zu lassen. So herrscht im Kinosaal oder dem Restaurant Ruhe.