Das iPhone 5 steht in den Startlöchern, da ist sich der Technik-Blog "All Things Digital" sicher: Demnach soll das neue Apple-Smartphone am 12. September vorgestellt werden. Nur neun Tage später, am 21. September, soll es dann in den Läden stehen. Der Zeitpunkt wäre nicht unwahrscheinlich: Im vergangenen Jahr präsentierte Apple das iPhone 4S am 4. Oktober, zehn Tage später kam es auf den Markt. Angeblich befindet sich das Apple-Handy der nächsten Generation bereits in der Produktion.
Die Fans warten bereits seit Monaten auf das neue Apple-Handy, die Verkäufe des derzeitigen Spitzenmodells iPhone 4S gehen immer weiter zurück. Der sonst so erfolgsverwöhnte US-Elektronikkonzern enttäuschtevergangene Woche die Anleger mit der Nachricht, im dritten Geschäftsquartal von April bis Juni lediglich 26 Millionen Smartphones losgeworden zu sein. Zu Spitzenzeiten war Apple binnen drei Monaten sogar 37 Millionen iPhones losgeworden.
Doch mindestens genauso spannend wie der Erscheinungstermin ist die Frage: Was wird das iPhone 5 können?
Größeres Handy, kleinerer Anschluss
Sehr wahrscheinlich wird das neue iPhone ein größeres Display haben: Statt wie bisher 3,5 Zoll soll es dann knapp vier Zoll (10,16 Zentimeter) in der Diagonale messen. Die Auflösung soll 1136 mal 640 Bildpunkte betragen, die Breite des Displays bleibt unverändert bei fünf Zentimetern. Nur in der Länge soll es um 1,35 Zentimeter auf insgesamt 8,85 wachsen. Die Form der Vorgängergeräte soll erhalten bleiben.
Dass das iPhone 5 aus dem neuen Werkstoff Liquidmetal besteht, wie Gerüchte behaupten, ist nicht zu erwarten: Atakan Peker, einer der Erfinder des High-Tech-Metalls, mit dem sich ultradünne und trotzdem stabile Gehäuse herstellen ließen, meinte gegenüber der Nachrichtenseite "Business Insider", dass das Material erst in etwa drei bis fünf Jahren massentauglich sei.
Einiges wird sich am Aussehen des iPhone 5 dennoch verändern: So wandert laut der Apple-Webseite "iLounge" der Kopfhöreranschluss vom oberen linken Rand an die Geräteunterseite. Daneben soll ein Abschnittstext kleinerer Dock-Connector verbaut werden, der nur noch über 19 statt 30 Pins verfügt. Zwar bietet der den Apple-Ingenieuren mehr Platz im Inneren des Gerätes, für die Fans hätte der platzsparende Anschluss aber einen bitteren Beigeschmack: Das meiste Zubehör wie Dockingstationen oder Schutzhüllen mit integriertem Zusatzakku wären so nicht mehr kompatibel.
Laut der Website "iMore" plant Apple einen passenden 19-auf-30-Pin-Adapter - wie teuer dieser ist und ob er beim Kauf des neuen iPhones beiliegt, ist aber noch nicht sicher. Vermutlich wird er 29 Euro kosten, den Standardpreis für Apple-Adapter.
Noch mehr Geheimhaltung
Das iPad 3 unterstützt das ultraschnelle mobile Internet LTE ("Long Term Evolution") bereits - zumindest in den USA -, mit dem iPhone 5 soll das flinke Surfen auch auf dem Handy möglich sein. Ein NFC-Chip soll ebenfalls an Bord sein: Damit wäre das Handy für die Zukunft gerüstet und könnte unter anderem als digitale Geldbörse dienen.
Laut dem Wirtschaftsblatt "Financial Times" wird Apple zum Verkaufsstart als erstes Unternehmen überhaupt auf die kleine Nano-SIM-Karte setzen. Demnach sollen europäische Netzbetreiber bereits Massen der kleinen SIM-Karten bestellt haben, um für den Ansturm auf das neue iPhone gerüstet zu sein.
Was das neue iPhone können soll, wie es aussieht und wann es erscheint - dazu hält sich der Konzern wie immer bedeckt. Die strenge Geheimniskrämerei gehört zum Erfolgsprinzip von Apple: Das Unternehmen wird laut Konzernchef Tim Cook die Anstrengungen bei der Geheimhaltung neuer Produkte weiter erhöhen. In den letzten Monaten waren vor Premieren neuer Apple-Produkte viele Informationen bereits durchgesickert. So war sowohl vor der Präsentation des neuen iPads im März als auch beim Macbook Pro Retina im Juni bekannt, dass beide Geräte sehr hochauflösende Retina-Bildschirme besitzen werden.
Als Schwachstelle gelten vor allem die vielen Zuliefererbetriebe in Asien. Regelmäßig gelangen angeblich echte Fotos der Apple-Neuheiten vorab ins Netz. Die Webseite KitGuru veröffentlichte vor wenigen Wochen Bilder des vermeintlichen iPhone 5 - und sorgte damit für viel Aufsehen. Kurz danach mussten die Betreiber der Seite die Fotos "wegen Druck von außen" wieder aus dem Netz nehmen, heißt es auf der Webseite.
Kommt das iPad Mini?
Doch nicht nur das nächste Apple-Telefon heizt die Gerüchteküche an, auch ein neues iPad Mini steht bei Branchenkennern seit Monaten hoch im Kurs: Bislang bietet der Konzern aus Cupertino nur das 9,7-Zoll-Tablet iPad an, angeblich soll demnächst aber auch eine kleinere Version des beliebten Apple-Tablets erscheinen.
Obwohl Apple-Gründer Steve Jobs kleinere Tablets verdammte und als "Totgeburten" abstempelte, ist der Markt der Mini-Tablets sehr lukrativ: Sowohl Amazon als auch Google setzen mit dem Kindle Fire und dem Nexus 7 auf handlichere Flachcomputer. Vermutlich wird Apple den Markt nicht kampflos der Konkurrenz überlassen - ob das iPad Mini noch in diesem Jahr erscheint, bleibt abzuwarten.