Telefone Die Handy-Zukunft spricht UMTS und LAN

Die Mobiltelefone der Zukunft sollen mehrere Verbindungstechniken gleichzeitig beherrschen. Je nach Situation werde man mit dem Handy künftig UMTS oder Wireless LAN (WLAN) nutzen.

Die Mobiltelefone der Zukunft sollen mehrere Verbindungstechniken gleichzeitig beherrschen. Je nach Situation werde man mit dem Handy künftig UMTS oder Wireless LAN (WLAN) nutzen. Für die geographische Orientierung werde die Satellitenortung mit GPS integriert, für den Austausch mit anderen Geräten die Bluetooth-Technik. Davon ist jedenfalls der Marketing-Chef der britischen Chip-Design-Firma ABM überzeugt.

UMTS- und LAN-fähige Telefone

ARM entwickelt die Chip-Architektur für mobile Geräte und erhält von den Mobiltelefonherstellern frühzeitig Informationen über die von diesen gewünschten Funktionen. "Wir werden Dual-Mode-Telefone haben, mit denen man sich sowohl in Mobilfunknetze der dritten Generation wie UMTS als auch in ein Wireless LAN begeben kann", sagt Beckloff. Entsprechende Ankündigungen gibt es auch schon von Nokia.

Das mit Milliardeninvestitionen errichtete UMTS-Netz ermöglicht flächendeckend den Daten-Download von 384 Kilobit pro Sekunde. Die Wireless-LAN-Technik steht nur an einzelnen "Hot Spots" wie Flughäfen, Hotels oder Cafes zur Verfügung, bietet aber mit dem Standard IEEE 802.11 Geschwindigkeiten bis 11 Megabit pro Sekunde - das ist mehr als 28 Mal so schnell wie UMTS. Sollte auch der neue WLAN-Standard IEEE 802.16 mit der flotten Bezeichnung "Wi-Max" Wirklichkeit werden, könnte der Durchmesser der Hotspots aber von 50 Meter auf 50 Kilometer ausgedehnt und die Geschwindigkeit auf 75 Megabit pro Sekunde gesteigert werden.

"Die meisten Hersteller halten sich alle Optionen offen", erklärt Beckloff. Zumal es beim Mobilfunk der dritten Generation nicht nur um die Verbindung zum Netz geht, sondern auch um Anwendungen und Inhalte wie Videos oder Informationen wie den "Location Based Services" für spezifische Orte. "Das ist der Trend Nummer zwei, die Entwicklung von grafisch aufwendigen Inhalten für Smart Phones", erklärt Beckloff. Beide Trends seien schon voll in der Umsetzung, würden aber noch für einige Jahre die Entwicklung der drahtlosen mobilen Geräte bestimmen.

Entwicklungszeit bis zu vier Jahren

ARM - 1990 als "Advanced RISC Machines" gegründet - entwickelt das Design für die Schaltungen der Mikroprozessoren, nicht die Chips selbst. "Wir legen nur den Bauplan für das Haus vor", erklärt Beckloff. Ein typischer Entwicklungsprozess für einen Mobiltelefon-Prozessor erstreckt sich über eine Entwicklungszeit von etwa 18 Monaten in den Design-Zentren von ARM, eine Produktionszeit von 9 bis 12 Monaten für die Silizium-Chips bei unterschiedlichen Partnerfirmen und 6 bis 12 Monate für die Integration des Bauteils im Endgerät. Von der ersten Chip-Entwicklung bis zur Massenproduktion vergeht so eine Zeit von etwa drei bis vier Jahren.

Die britische High-Tech-Firma gibt ihren Marktanteil bei Mobiltelefonen mit 70 bis 75 Prozent an. Zu den wichtigsten Wettbewerbern im Geschäft mit dem Chip-Design gehören MIPS Technologies und IBM mit dem PowerPC.

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