"Nicht mehr zeitgemäß" Fax-Verbot in Bayern geplant: Digitalminister will die grauen Kisten killen

Faxgerät
Der Abschied vom Fax dauert an.
© notwaew / Getty Images
Faxgerät, Overheadprojektor, Walkman – es gibt Technik, die steht heute für digitalen Rückstand. Bayerns Digitalminister Mehring will das nicht länger hinnehmen und dem Fax den Garaus machen.

Bayerns neuer Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler) plant ein Fax-Verbot für die Behörden des Freistaates. "Faxgeräte sind nicht mehr zeitgemäß und ein Relikt aus einer anderen Zeit", sagte Mehring der "Augsburger Allgemeinen". Für viele Menschen seien Faxgeräte längst ein Sinnbild für Rückständigkeit bei der digitalen Transformation. "Unser Bayern ist Hightech-Land. Wir sollten deshalb bundesweit vorangehen und dem Fax in der öffentlichen Verwaltung als erstes Bundesland den Stecker ziehen", sagte Mehring.

Kommunikation in Bayern nur noch in digitaler Form

Der Minister wolle im kommenden Jahr im bayerischen Kabinett einen Maßnahmen-Katalog vorlegen, wonach Dokumente in bayerischen Behörden nach einer gewissen Übergangsfrist nur noch in digitaler Form statt per Faxgerät übermittelt werden sollen, schreibt die Zeitung weiter.

Nach Angaben des Freie-Wähler-Politikers ist Bayern das erste Bundesland, das flächendeckend die Faxgeräte aus seinen Behörden und Verwaltungen verbannen will. Im Sommer hatte die Staatsregierung die Zahl der Faxgeräte in ihren Verwaltungen mit knapp 4000 angegeben.

Ein Relikt aus einer anderen Zeit

Das Faxgerät wurde im späten 19. Jahrhundert erfunden und kam im 20. Jahrhundert nach Deutschland. In den 1970er- und 1980er-Jahren erlebte es eine rasante Verbreitung in deutschen Unternehmen und Privathaushalten. Die Deutsche Bundespost hatte eine führende Rolle bei der Etablierung dieser Kommunikationstechnologie. Mit seinem Aufkommen revolutionierte das Fax die Übermittlung von Dokumenten, indem es briefliche Korrespondenz in Echtzeit ermöglichte.

Obwohl das Faxgerät inzwischen von moderneren Kommunikationsmethoden wie E-Mail und Smartphone abgelöst wurde, behauptet es seinen Platz in einigen speziellen Anwendungsbereichen, wie Recht und Medizin.

DPA
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