Vor einigen Jahren hat der sogenannte Rocker die Skiwelt revolutioniert, so wie zuvor der Carving-Ski. Das Ziel beider Innovationen ist das Gleiche: Das Eindrehen in den Schwung wird erleichtert. Die Verlagerung geschieht technisch einfacher, der Ski verzeiht eher Fehler und der Schwungwechsel fordert weniger Krafteinsatz. Im Vordergrund steht der Komfort für den Kunden, das Eindrehen in den Schwung soll immer leichter und kräfteschonenden werden.
Rocker - was war das noch mal? Im Grunde ein Carver-Ski. Der aber eine Vorspannung wie ein Bogen besitzt. Das heißt: Vorn (und häufig auch hinten) sind die Ski stärker nach oben gebogen. "Der Ski biegt sich bis zu fünf Millimeter in die Höhe. Das kann aber auch nur eine minimale Erhöhung sein. Bei einem Rennski kann man das kaum erkennen," sagt Heinrich Sklorz, Skilehrer und Leiter des unabhängigen "Skitests Carving 2000".
Das große Plus: Die Ski lassen sich schneller und mit weniger Anstrengung drehen, weil in der Grundhaltung weniger Fläche aufliegt. Legt man sie aber auf die Kante, streckt sich der Ski. Der Rocker erleichtert das Eindrehen in den Schwung. Nebenbei verzeiht er Fahrfehler und spart Kräfte.
Infos zum Skitest Carving 2000
Seit 1998 veranstaltet ein großes Skilehrer-Team den jährlichen "Skitest Carving 2000". Die Erprobung findet immer zum Ende der vorhergegangen Saison im Frühling statt. So können die Skischulen lange vor dem Winter entscheiden, welche Geräte sie einkaufen wollen. Eingeteilt werden die Testbretter in die Kategorien Slalom Race, Slalom Sport, Allround Sport, Allround, Lady Sport, Lady Alround, Allmountain sowie Innovationen. Für den normalen Skifahrer erleichtert der unabhängige Test die Auswahl durch seine Kategorien und klare Wortwahl.
Neben der Carverform arbeiten die Skihersteller am Gewicht. " Da wird überall gefeilt, etwa indem der Kern des Skis ausgefräst wird. Die Kunst ist natürlich, dass Elastizität und Stabilität des Skis nicht leiden." Der Leichtbau verbessert die Fahreigenschaften, das Fahrgefühl wird dynamischer. Vor allem aber lässt sich der Ski leichter tragen. "Gewichtseinsparung ist vor bei Damenski eine großes Thema. Frauen legen großen Wert auf das Gewicht beim Tragen. Ein Ski, der im Geschäft deutlich schwerer ist als das Konkurrenzprodukt, fällt durch."
Sehnsucht nach Pulverschnee
Zweiter großer Trend ist das Fahren abseits der präparieren Pisten. Echte Tourenski sind nach wie vor ein Nischenprodukt für sehr sportliche Skifahrer, aber ein Pulver schnuppern wollen auch immer mehr normale Skifahrer. Und im Allmountainbereich tut sich etwas: Die Ski werden unter der Bindung immer breiter, so dass sie auf Naturschnee aufliegen können. Verbessert hat sich aber das Verhalten der dicken Dinger auf der Piste. "Heute kann man einen Allmountain-Ski auch ohne spürbare Einbußen auf der Pisten benutzen."
Skifahrer war noch nie die billigste Art den Urlaub zu verbringen. "Spitzenski kostet etwa 800 Euro mit Bindung. Es geht aber auch erheblich günstiger. Generell sind die Ski nicht teurer geworden, obwohl eine Menge Technik und Entwicklung im Produkt steckt," lautet das Urteil von Sklorz